Als die Sonne weinte

In diesem Sommer war die Sonne sehr gut gelaunt. Tag für Tag strahlte sie hell und heiß vom Himmel herab und freute sich. "Wie schön ist es, mit euch Kindern an Stränden und Flussufern, auf Wiesen und Spielplätzen zu toben!

”, rief sie und ließ ihre Strahlen so kräftig wie sie nur konnte auf die Erde scheinen.Den Kindern gefiel das aber gar nicht. "Hey, Sonne!”, riefen sie. "Du brennst unsere Haut kaputt!” Sie rieben ihre Körper mit Sonnencreme ein und zogen weite Hemden, Shirts, Schutzmützen und Sonnenbrillen an. Die Sonne lachte und brannte noch heißer.Da blieben die Kinder in den Häusern und trafen sich nur noch in den Morgen- und Abendstunden zum Spielen. Öde und leer waren nun Strände, Wiesen und Spielplätze.Wie traurig war die Sonne da! Sie hatte es doch nur gut gemeint! Alleine stand sie am blauen Himmel und grämte sich so sehr, dass sie am liebsten geweint hätte. Da hatten die Wolken Mitleid, und in der Nacht schoben sie sich über den Himmel. In dichten Strömen schickten sie ihre Regentropfen viele Tage lang zur Erde - oder waren das nur die Tränen der Sonne, die auf die Menschen herunterprasselten? Elke Bräunling

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort