Eine große Familie

SAARBURG. Nach den Jubiläumswochen zum 120-jährigen Bestehen im vergangenen Jahr ist beim Turn- und Sportverein (TuS) Fortuna Saarburg nun wieder der Alltag eingekehrt. Teils neue Köpfe an der Spitze leiten die Geschicke des Vereins, der zu den größten weit und breit gehört.

Nicht wie vielfach mit Fußball, sondern mit Turnen fing beim Turn- und Sportverein (TuS) Fortuna Saarburg alles an. Man schrieb das Jahr 1884, als die Turnbrüder Friedrich Bots, Wilhelm Emmerich, Michael Krons und Rudolf Siebelist den "Turnverein Saarburg" aus der Taufe hoben. Heute führt der Name fast ein wenig in die Irre, denn dem TuS gehören nicht nur Frauen, Männer und Kinder aus Saarburg an. Zu verdanken hat der Verein dies seinem umfangreichen Angebot, das ihn zu einem der größten Sportvereine weit und breit macht. Insgesamt 400 Kinder und Jugendliche nehmen die Angebote des TuS wahr, der rund 1200 Mitglieder zählt. Nicht nur deshalb spricht Präsidentin Ruth Streit-Stifano von einer "hohen sozialen Verantwortung" für die Verantwortlichen des Vereins. Stifano folgte im September 2004 auf Eduard von Bomhard, der mehr als 30 Jahre die Geschicke des Vereins gelenkt hat. Streit-Stifano zur Seite steht der erste Vorsitzende Friedrich Funk. Einen weiteren Schwerpunkt hat die neue Führungsriege des TuS in der Stärkung des Wir-Gefühls ausgemacht. Die größtenteils selbstständig arbeitenden Sportarten wolle sie unter dem Dach einer großen Familie zusammenführen. Streit-Stifano legt ferner großen Wert auf ein umfassendes Angebot an Breitensport, ohne allerdings Nischen oder Trends zu vernachlässigen. Neben Quantität zähle immer Qualität. Die Arbeit in der Herzsportgruppe etwa werde von drei Ärzten begleitet. Das Sportangebot soll noch erweitert werden, gibt die Präsidentin als mittelfristiges Ziel vor. "Wir sind eine große Familie, die aber weiter wachsen kann." Nicht zuletzt die Trainingsmöglichkeiten seien ausbaufähig, etwa als Teil des Angebots der Ganztagsschule. Streit-Stifano und Funk loben die "ausgezeichnete Zusammenarbeit" mit der Stadt Saarburg und dem Landkreis. Hoffnungsfroh sehen die beiden der Fertigstellung des Kunstrasenplatzes, der 100-Meter-Tartanbahn sowie einer mobilen Hochsprunganlage entgegen. Dieses Angebot werde einen weiteren Schub für den Verein mit sich bringen. Aber auch die jetzigen Erfolge können sich sehen lassen. Im Fußball etwa steht der TuS im oberen Tabellen-Drittel der Kreisliga B und liebäugelt nach dem Gewinn der Herbstmeisterschaft mit der Meisterschale. Die Handball-Mannschaften kämpfen in Rheinland, Ober- und Landesliga um die Punkte.Lieblingsdistanz: 1800 Meter

Beim Spiel einer Handball-Nachwuchsmannschaft in der Sporthalle Beurig erzählt Uwe Ballinger, warum er TuS-Mitglied ist: "Ich kam in den Verein durch Freunde", erinnert sich der 37-Jährige. "Weil ich sehr viel Positives erfahren habe in all den Jahren, fühle ich mich dem Verein verpflichtet". Maike Jäger, Lisa Jäger, Anna Scheid, Laura Scheid (alle 12) und Jana Kautenburger (13) feuern an diesem Nachmittag zuerst das Handball-Team an, ehe sie zu einem ausgiebigen Trainingslauf aufbrechen. Ihre Lieblingsdistanz sind die 1800 Meter. "Wir haben viel Spaß hier", sagen die Mädchen unisono - und laufen los.

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