Gesunde Menschen brauchen sich nicht glutenfrei zu ernähren

Düsseldorf (dpa/tmn) · Viele Produkte werben mittlerweile damit, ohne die Eiweißkomponente auszukommen, aber: „Glutenfrei“ heißt nicht gesünder. Wichtig ist der Hinweis nur für wenige Menschen.

 Auch wenn das Brot im Naturkostladen verkauft wird - „glutenfrei“ heißt nicht „besser für alle“. Gesunde Menschen brauchen nicht auf die Eiweißkomponente zu verzichten. Foto: Peter Endig

Auch wenn das Brot im Naturkostladen verkauft wird - „glutenfrei“ heißt nicht „besser für alle“. Gesunde Menschen brauchen nicht auf die Eiweißkomponente zu verzichten. Foto: Peter Endig

Eine glutenfreie Ernährung hat für gesunde Menschen keinen Vorteil. Viele Verbraucher denken irrtümlich, dass der Konsum von glutenfreien Lebensmitteln vorteilhaft für eine gesunde Ernährung sei, erklärt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. Dabei profitierten die meisten nicht spürbar von glutenfreien Lebensmitteln, sondern zahlten meist nur einen höheren Produktpreis.

Derzeit deklarieren immer mehr Hersteller ihre Produkte werbewirksam als glutenfrei. Darunter sind nach Angaben der Verbraucherschützer auch Lebensmittel, die von Natur aus kein Gluten enthalten, zum Beispiel Käse oder Mineralwasser. Ab einem Grenzwert von höchstens 20 Milligramm Gluten pro Kilogramm gilt ein Lebensmittel als glutenfrei.

Etwa ein Prozent der Bevölkerung leidet an der Autoimmunerkrankung Zöliakie. Bei den Betroffenen löst die Eiweißkomponente Gluten, die in Getreidesorten wie Weizen, Roggen oder Gerste zu finden ist, starke Bauchschmerzen, Durchfälle und Blähungen aus. Glutenfreie Produkte sollen die Beschwerden stoppen. Eine glutenfreie Ernährung bedeutet oft große Einschränkungen. Sie ist nur bei einer ärztlich diagnostizierten Glutenunverträglichkeit sinnvoll, betonen die Verbraucherschützer.

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