Jetzt bietet auch Opel ein Mittelklasse-SUV an

Rüsselsheim · Nach dem Mokka X und dem Crossland X bringt Opel jetzt den dritten X: Der neue Grandland X ist ein geräumiges SUV der Mittelklasse, das außen und innen gut aussieht.

 Der neue Opel Grandland X steht bei den Händlern bereits für Probefahrten zur Verfügung. Fotos: Opel

Der neue Opel Grandland X steht bei den Händlern bereits für Probefahrten zur Verfügung. Fotos: Opel

 Den Grandland X gibt's mit Multifunktionslenkrad und großem Bildschirm für Navi, Telefon und Infotainment.

Den Grandland X gibt's mit Multifunktionslenkrad und großem Bildschirm für Navi, Telefon und Infotainment.

 Dunkle Kotflügel-Umrandungen und der angedeutete Unterfahrschutz unterstreichen den SUV-Charakter.

Dunkle Kotflügel-Umrandungen und der angedeutete Unterfahrschutz unterstreichen den SUV-Charakter.

Produktion der Seite:
Martin Lindemann
Inge Meyer
Rüsselsheim SUV-Modelle zählen derzeit zu den beliebtesten Karosserieformen. Da sie höher als andere PKW sind, vermitteln sie das Gefühl von Sicherheit, garantieren ein bequemes Ein- und Aussteigen sowie eine gute Übersicht durch die hohe Sitzposition und bieten einen "coolen Offroad-Look" (Pressetext) sowie viel Platz.
Selbst eher konservative Hersteller wie Opel schwimmen auf dieser Welle. 2012 startete der kleine Mokka mit großem Erfolg, inzwischen überarbeitet und mit X im Namen. Im Frühjahr trat der Crossland X an die Stelle des Meriva. Und seit wenigen Tagen kann das dritte Rüsselsheimer X-Modell bei den Händlern Probe gefahren werden, der Grandland X. Der größte Konkurrent des neuen Mittelklasse-SUVs ist der VW Tiguan. Im äußeren Format gleicht der Opel dem Wolfsburger Marktführer fast aufs Haar. Der Grandland X ist 4,48 Meter lang, 1,86 Meter breit und 1,61 Meter hoch. Der Tiguan kommt auf 4,49 Meter Länge, 1,84 Meter Breite und 1,65 Meter Höhe. Da auch der Achsabstand (2,68 Meter) nur um Zehntelmillimeter abweicht, sind die Innenmaße der SUVs nahezu gleich.
Von der Form her gibt sich der neue Opel so unaufgeregt wie der Volkswagen. Er ist deutlich höher als ein üblicher Kombi, aber ohne den martialischen Auftritt früherer SUVs. Dunkle Kotflügel-Umrandungen und der angedeutete Unterfahrschutz erinnern nur fern an echte Geländewagen. Ein Tribut an die Form ist die hinten ansteigende Gürtellinie samt kräftiger hinterer Dachsäulen. Sie schränken die Sicht nach schräg hinten ein.
Unterbau und Technik teilt der Grandland X mit dem Peugeot 3008. Er kommt auch aus dem Peugeot-Werk in Sochaux. Opel gehört seit kurzem zum PSA-Konzern (Peugeot, Citroën, DS). Die Zusammenarbeit beim Grandland indes begann weit früher. Zu sehen ist davon nichts, weder außen noch innen. Die Einrichtung erinnert viel mehr an den neuen Opel Insignia: zum Fahrer geneigte Instrumente sowie ein großer Bildschirm in der Mitte des Armaturenbretts für Navigation, Telefon- und Infotainment-Bedienung. Zur Serienausstattung zählt der Spurhalte-Assistent samt Verkehrsschilderkennung. Einen Kollisionswarner mit automatischer Bremse gibt es aber erst ab der mittleren Ausstattung Dynamic. Vorn ist auf großen Sitzen - in der besten Ausstattung vielfach verstellbar und von der "Aktion Gesunder Rücken" ausgezeichnet - viel Platz. Auch die zweite Reihe bietet großzügige Verhältnisse selbst für drei. Unter dem optionalen großen Glasdach herrscht fast so etwas wie eine luftige Lounge-Atmosphäre. Anders als zum Beispiel im Tiguan lassen sich die hinteren Sitze nicht in Längsrichtung verschieben, um bei Bedarf mehr Kofferraum zu schaffen. Zudem ist dieser Kofferraum mit 514 Litern Volumen um 100 Liter kleiner als im Tiguan. Dafür schwingt die Klappe durch Fußschwenk unter das Heck ab Ausstattung Dynamic auf, und unter dem Kofferboden tut sich eine Mulde auf, in der sich ein Notrad oder viel Kleinzeug unterbringen lässt. Den Tiguan gibt es auch mit einer 21 Zentimeter längeren Allspace-Karosserie mit Platz für sieben. Diese Grand-Version fehlt dem Grandland.
Die Motoren stammen sämtlich aus dem PSA-Regal: ein 1,2-Liter-Dreizylinder mit 130 PS/96 kW und 230 Nm Drehmoment und ein 1,6-Liter-Diesel mit 120 PS/88 kW und 300 Nm. Der kleine Motor macht seine Sache im vergleichsweise leichten Grandland überraschend gut. Tempo 100 lässt sich in 11,1 Sekunden erreichen, die Spitze wird mit 188 km/h angegeben. Der Diesel liefert fast identische Fahrwerte, mit 4,3 Litern Normverbrauch ist er rund einen Liter sparsamer. Mit guter Geräuschdämpfung beider Motoren, mit geringen Roll- und Windgeräuschen erweist sich der Grandland X als angenehmer Reisewagen.
Ein 180-PS-Diesel und ein Einstiegsbenziner sollen das Angebot ebenso ergänzen wie eine Plug-in-Version. Letztere besitzt den Elektromotor an der Hinterachse, wird als Einzige also über Allradantrieb verfügen. Bei Frontantrieb hilft immerhin "IntelliGrip" elektronisch auf rutschigem Untergrund. In Vorbereitung ist dazu eine neue Achtgang-Getriebeautomatik.
Opel ist spät dran in der populären SUV-Mittelklasse, der Wettbewerb ist hart. Dabei spielen die Preise eine wichtige Rolle. Sie beginnen mit 23 700 Euro für den bereits passabel ausgestatteten Grandland X Selection. Das sind rund 500 Euro mehr als für einen Peugeot 3008 in Grundausstattung verlangt werden. Ein VW Tiguan ist bei vergleichbarer Ausstattung fast 3000 Euro teurer. Und ein Astra Sports Tourer als typischer Mittelklasse-Kombi mit einem Koffer- und Laderaum ähnlicher Kapazität 1500 Euro preiswerter.

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