Mein Garten: Die Kunst der Frühlingsblumen

Speicher · Das hättest du sehen sollen, schwärmen die zwei Kunstreisenden und drücken mir den Ausstellungskatalog des Malergenies in die Hand. „Diese ideale Schönheit!“ Der Botticelli-Effekt! Den kann man auch im Garten haben: Märzenbecher, Alpenveilchen, Puschkinien – alles da.

Eine ganze Frühlingswiese. Nun gut, Sandro Botticelli hat in sein Primavera-Gemälde noch Vergissmeinnicht und Hyazinthen komponiert. Die gibt's zu kaufen. Da sie in Gewächshäusern herangezogen werden, sind sie entsprechend frostempfindlich. Drohen Minustemperaturen, schützt man sie mit Vlies.

Dahlien findet man keine auf dem Bild. Für die ist es auch im Garten noch zu früh. Die Knollen werden erst im Mai gesetzt. Der Boden muss warm sein. Eine Lenzrose, wie sie in unserem Garten blüht, habe ich zu Füßen der Venus entdeckt. Das mach' ich jetzt wie der Sandro – schön herausputzen! Alte Blätter der botanisch als Helleborus-Hybriden bezeichneten Stauden schneidet man ab, sobald die neuen Blütenknospen erscheinen.

Den zwei Kunstinteressierten gebe ich Schneeglöckchen und Winterlinge mit. Die wachsen am sichersten an, wenn man sie im grünen Zustand pflanzt. Der Blütenteppich wie im Primavera-Bildvordergrund ist gesichert. Dann kommt heraus, dass Botticellis berühmtestes Gemälde gar nicht im Frankfurter Städel ausgestellt war. „Viel zu groß!“ Weilt ihr nur in den Florentiner Uffizien, holde Flora und Konsorten. Die wahren Frühlingsgötter wandeln jetzt in unseren Gärten. Heute ist Frühlingsanfang.

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