Volkskrankheiten kosten Milliarden: So vermeiden Sie Diabetes & Co. - Start der TV-Serie "Ihre Gesundheit"

Trier · Übergewicht, zu wenig Bewegung, Rauchen - das sind die Hauptursachen für Volkskrankheiten. Viele davon könnten vermieden werden, wenn die Patienten gesünder leben würden. Und damit könnte auch viel Geld gespart werden.

 Wer stark durch seine Diabetes-Erkrankung eingeschränkt ist, kann einen Schwerbehindertenausweis beantragen. Foto: Gero Breloer

Wer stark durch seine Diabetes-Erkrankung eingeschränkt ist, kann einen Schwerbehindertenausweis beantragen. Foto: Gero Breloer

1,6 Milliarden Euro. So viel müssen allein die Ersatzkassen nur in Rheinland-Pfalz jedes Jahr für die Behandlung sogenannter Volkskrankheiten ausgeben. Zu diesen Krankheiten zählen Diabetes, Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Asthma und Rückenprobleme. Und die Zahl der Betroffenen steigt weiter, "aufgrund der älter werdenden Gesellschaft und risikoreicher Lebensführung", wie Martin Schneider, Chef des Landesverbandes der Ersatzkassen sagt.

TV-Serie Ihre Gesundheit

Als Hauptfaktoren für Volkskrankheiten nennt er Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen und Stress. Mit ein Grund dafür seien auch die negativen Auswirkungen von Arbeitsverdichtung im Job. "Die Zunahme der Volkskrankheiten ist eindeutig der Überflussgesellschaft geschuldet", sagt auch Günther Matheis, Vorsitzender der Bezirksärztekammer. Er rechnet damit, dass die Ausgaben für die Behandlung der Volkskrankheiten in den nächsten Jahren explodieren werden. Im Jahr 2020 müssten die Krankenkassen bundesweit zwischen 18 und 20 Milliarden Euro dafür ausgeben, sagt Matheis. Das seien rund fünf Milliarden Euro mehr als heute. "Wie dieses Geld aufgebracht werden soll, kann derzeit niemand beantworten", so Matheis. "Besondere Sorge macht uns die Entwicklung bei den psychischen Erkrankungen", sagt Schneider. Depressionen könnten bis 2030 sogar zur Volkskrankheit Nummer eins werden.

Eine Vielzahl der Volkskrankheiten könnte durch gesündere Lebensführung verhindert werden, so Schneider. Das sagt auch der bekannte Mediziner und Autor Dietrich Grönemeyer. "Wir können alle selbst viel tun, um gesund und fit zu bleiben", sagt er im TV-Interview. Der Patient sei sich selbst der beste Arzt. Laut Matheis ließen sich vier von fünf Diabetesfälle bei entsprechender Lebensführung vermeiden. Grönemeyer warnt vor einer Zunahme von Volkskrankheiten bei Kindern. Viele litten bereits an Diabetes, Rücken- und Gelenkschmerzen oder Herz-Kreislauf-Problemen. Selbst Herzinfarkte oder Schlaganfälle seien nicht selten. Daher fordert er, das Fach Gesundheit verpflichtend in den Schulen einzuführen.

Der TV wird sich in den kommenden zwei Wochen in einer Serie umfassend mit dem Thema Gesundheit beschäftigen.

Mehr zu Gesundheitsthemen in unserem Special

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort