Wenn es splittert...

Ein Steinschlag in der Windschutzscheibe ist nicht immer gleich festzustellen. Hört man beispielsweise während der Fahrt auf der Autobahn plötzlich einen lauten Knall, so sollte man auf jeden Fall bei der nächsten Tankstelle oder dem nächsten Parkplatz anhalten.

Die eigene Sicherheit sowie die der anderen Verkehrsteilnehmer geht immer vor! Gerade im Winter, eine Jahreszeit, in der es bekanntlich sehr früh dunkel wird und die Sicht aufgrund von Regen oder Schnee beeinträchtigt wird, ist einem einwandfreien Fahrzeugzustand oberste Priorität geboten. Bei der Inspektion des Fahrzeuges sollte man gerade bei Dunkelheit einen Ort aufsuchen, an dem genug Licht vorhanden ist, um das Auto - vor allem die Scheibe - auf mögliche Schäden zu untersuchen. Am besten ist es deshalb, eine Tankstelle anzusteuern.

Ist zunächst kein Schaden feststellbar, so sollte man jedoch während der nächsten 24 Stunden weiterhin sehr wachsam sein und besonders die Windschutzscheibe im Auge behalten. Löcher oder Risse in der Scheibe können durch Erschütterungen - beispielsweise durch Schlaglöcher in der Straße oder Kopfsteinpflaster - erst richtig sichtbar werden.

Ist dies der Fall, so ist es ratsam, so schnell wie möglich eine Autowerkstatt aufzusuchen, um ein vollständiges Einreißen der Scheibe zu verhindern.

Bei sehr langen Rissen in der Scheibe ist es oft nicht möglich, die Scheibe zu reparieren; das heißt die Frontscheibe muss vollständig ausgetauscht werden. Bei kleineren Rissen hingegen ist nicht immer ein Austausch der Scheibe erforderlich.

Der durch einen Steinschlag hervorgerufener Schaden wird meistens von der Haftpflichtversicherung übernommen. Je nach Versicherungsvertrag muss dann oft nur die Selbstbeteiligung aus eigener Tasche gezahlt werden.

Vorsicht vor schwarzen Schafen

"Die Windschutzscheibe ist innerhalb weniger Minuten wieder wie neu." Darüber hinaus fielen für den Autofahrer keinerlei Kosten an. Mit diesen Sprüchen werben Autoglaser, die ihre Steinschlagreparaturen auf Parkplätzen großer Super- oder Baumärkte anpreisen.

Mögen diese Angebote auch noch so verlockend klingen, hier ist Vorsicht geboten! "Immer wieder haben Verbraucher hinterher Ärger: Viele Reparaturen werden nicht sachgemäß ausgeführt oder sind unnötig. Und nicht alle Schäden sind versichert, beispielsweise sehr kleine abgeplatzte Stellen. Dann bleiben die Autobesitzer auf den Kosten sitzen", sagt Karl Walter, Kfz-Experte bei einer Versicherung. Vor allem sind Glasreparaturen problematisch, die eigentlich nicht erlaubt sind, weil sie zu groß sind oder im Sichtbereich des Fahrers liegen. In diesen Fällen ist ein Wechsel der Scheibe angesagt. Die Masche der "fliegenden" Handwerker gleiche denen von Drückerkolonnen, so der Versicherer: Kunden würden damit gelockt, dass die Reparaturkosten komplett von der Kaskoversicherung übernommen würden, auch bei Verträgen mit Selbstbeteiligung. Doch das stimmt nicht immer. Die Selbstbeteiligung wird in der Regel nur erlassen, wenn man seiner Versicherung den Steinschlag vor der Reparatur meldet.

Ein weiteres Risiko besteht in der oft mangelhaften Qualität der ausgeführten Arbeiten. Häufig werden diese Mängel erst im Rahmen der nächsten Hauptuntersuchung entdeckt. Die Folge: Die Scheibe muss doch noch ausgetauscht werden.

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