Pippi Langstrumpf lässt grüßen

Sie kennen das bestimmt auch. Dieses zufriedene Gefühl, wenn man (Frau) vom Shoppen nach Hause kommt und in aller Ruhe das Kleid, das man obendrein zum Schnäppchenpreis ergattert hat, in der heimischen XXL-Umkleidekabine ohne Platzangst anprobiert.

Ich klettere also in mein "Schnäppchen". Passt, sitzt, wackelt und hat Luft. Auf der Suche nach zustimmenden Lobesworten, welch schönes Kleid ich mir gekauft habe, marschiere ich Richtung Küche. Dort treffe ich auf meinen Sohn, der mich minutenlang, aber gefühlte Stunden, einfach nur anstarrt. Ich kann es gar nicht richtig einordnen, ob sich da Begeisterung oder Entsetzen in seinem Gesicht breitmacht. Irgendwo dazwischen.

"Mama, was ist das?", fragt er mich. "Was?" Er zeigt eindeutig auf mein Kleid. "Ein Kleid!" "Jetzt sag nicht, du willst damit auf die Straße gehen?" "Ja, das hatte ich vor - am besten ich lasse es gleich an, wenn ich zu meinem Termin fahre", lege ich nach. Er schaut mich verzweifelt an. "Bitte nicht, die kennen mich doch alle da!" Im ersten Moment weiß ich nicht, soll ich jetzt lachen oder mir ernsthaft Gedanken über meinen oder seinen Kleidergeschmack machen. "Also, ich finde dieses Kleid toll, und wenn es dir nicht gefällt, dann ist das eben so", kommentiere ich seine Bedenken. "Aber das sieht aus, wie ein Pippi Langstrumpf-Kleid in lang", kontert er zurück. Immerhin, dieses freche rothaarige Mädchen hat bei ihm während seiner "Weltraumforschungszeit" in Kindertagen offensichtlich doch Spuren hinterlassen, stelle ich fest. "Ich liebe Pippi Langstrumpf, auch in meinem fortgeschrittenen Alter und auch den "Kleinen Onkel". Aber keine Angst, ich kaufe mir jetzt kein Pferd, mit dem ich zum Termin reite", beruhige ich ihn und schwebe mit meiner neuesten "Pippi-Langstrumpf-Kreation" davon.

Martina Klein

FAMILIEN-BANDE

Pippi Langstrumpf lässt grüßen

Sie kennen das bestimmt auch. Dieses zufriedene Gefühl, wenn man (Frau) vom Shoppen nach Hause kommt und in aller Ruhe das Kleid, das man obendrein zum Schnäppchenpreis ergattert hat, in der heimischen XXL-Umkleidekabine ohne Platzangst anprobiert. Ich klettere also in mein "Schnäppchen". Passt, sitzt, wackelt und hat Luft. Auf der Suche nach zustimmenden Lobesworten, welch schönes Kleid ich mir gekauft habe, marschiere ich Richtung Küche. Dort treffe ich auf meinen Sohn, der mich minutenlang, aber gefühlte Stunden, einfach nur anstarrt. Ich kann es gar nicht richtig einordnen, ob sich da Begeisterung oder Entsetzen in seinem Gesicht breitmacht. Irgendwo dazwischen. "Mama, was ist das?", fragt er mich. "Was?" Er zeigt eindeutig auf mein Kleid. "Ein Kleid!" "Jetzt sag nicht, du willst damit auf die Straße gehen?" "Ja, das hatte ich vor - am besten ich lasse es gleich an, wenn ich zu meinem Termin fahre", lege ich nach. Er schaut mich verzweifelt an. "Bitte nicht, die kennen mich doch alle da!" Im ersten Moment weiß ich nicht, soll ich jetzt lachen oder mir ernsthaft Gedanken über meinen oder seinen Kleidergeschmack machen. "Also, ich finde dieses Kleid toll, und wenn es dir nicht gefällt, dann ist das eben so", kommentiere ich seine Bedenken. "Aber das sieht aus, wie ein Pippi Langstrumpf-Kleid in lang", kontert er zurück. Immerhin, dieses freche rothaarige Mädchen hat bei ihm während seiner "Weltraumforschungszeit" in Kindertagen offensichtlich doch Spuren hinterlassen, stelle ich fest. "Ich liebe Pippi Langstrumpf, auch in meinem fortgeschrittenen Alter und auch den "Kleinen Onkel". Aber keine Angst, ich kaufe mir jetzt kein Pferd, mit dem ich zum Termin reite", beruhige ich ihn und schwebe mit meiner neuesten "Pippi-Langstrumpf-Kreation" davon. Martina Klein

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