Hubert vom Venn: So is(s)t und tickt der Eifeler

Stadtkyll · Hubert vom Venn wirft mit seinem Soloprogramm "Eifel, Herd und O\'Venn" einen tiefen Blick in die Seele des Eifelers. Die passenden Rezepte liefert er in der Marktscheune Stadtkyll gleich mit.

 Kleines Publikum, großartiger Abend: Hubert vom Venn stellt in Stadtkyll typische Eifelgerichte vor. TV-Foto: Vladi Nowakowski

Kleines Publikum, großartiger Abend: Hubert vom Venn stellt in Stadtkyll typische Eifelgerichte vor. TV-Foto: Vladi Nowakowski

Stadtkyll. Ein kleiner Herd und Landschaftsbilder der Eifel, die Gestaltung der Bühne ist das Thema des Abends. Der Kabarettist und Autor Hubert vom Venn, der mit seinen Solo-Auftritten und den zahlreichen Tourneen gemeinsam mit Jupp Hammerschmidt als "Die zwei aus der Eifel" rund 1500 Auftritte im Gebiet zwischen Aachen und Trier absolviert hat, baut das Publikum kurzerhand mit ein. Die erste Stuhlreihe, die leer geblieben ist, baut er hingegen ab. Das schafft die Nähe zu den rund 20 Zuschauern, die Hubert vom Venn nutzt, um einen wunderbar persönlichen und urkomischen Auftritt hinzulegen.
Da geht es um Venns persönliche Erfahrungen als Messdiener, der seinen ersten Einsatz in der Frühmesse völlig versaut, weil er mit Hostien und Messwein ein reichhaltiges zweites Frühstück einnimmt. Um die Eigenarten des Platts und warum es das Hochdeutsche um Längen schlägt. Sowie um Pilgerfahrten, die der Eifeler grundsätzlich mit dem Reisebus unternimmt, ohne sein Ziel jemals zu erreichen. Der Tod und die tägliche Verpflegung seien die Grundthemen der hiesigen Bevölkerung, behauptet Venn, der mit seinem Erscheinungsbild - langen grauen Haaren, Walrossschnäuzer und schwarzen Klamotten - in jedem Dorf südlich von Aachen die Nachbarschaft zumindest ins Grübeln brächte. Den Höhepunkt liefert der Kabarettist mit seiner Darstellung der "diesjährigen Jahreshauptversammlung unseres geliebten Vereins Concordia". Mal sitzend, mal stehend, mal das Publikum umkreisend spielt er in irrwitzigen Rollenwechseln die Versammlung nach: den schlecht gelaunten Kassenwart, den ängstlichen Vorsitzenden, das neunmalkluge und verpickelte neunzehnjährige FDP-Mitglied und die grantige Kellnerin, die den Wunsch nach Kaffee oder Kakao mit Verachtung straft. Zwei typische Eifelgerichte stellt Hubert vom Venn ebenfalls vor: den Döppekuchen und die Hüllscheider Rotkohlsuppe. "Die Suppe kennen die in Hüllscheid zwar gar nicht, die ist aber trotzdem lecker", erklärt Hubert vom Venn. "Die Rezepte schicke ich Ihnen gerne per E-Mail, wenn sie jetzt nicht mitschreiben wollen." now

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