Spangdahlem. Ein weiteres Paar Gummistiefel passt nicht mehr in das Regal. Auch die Haken, an denen die Jacken hängen, sind restlos belegt. Kurzum: Die Kindertagesstätte (Kita) Kleine Honiglecker in Spangdahlem ist ausgelastet.
Insgesamt werden jeden Tag 47 Kinder in zwei Gruppen in der Einrichtung betreut, davon sind allein 30 Kinder in der Ganztagsbetreuung untergebracht.
Zehn Plätze werden für zwei- bis dreijährige Kinder vorgehalten - zu wenig angesichts der Tatsache, dass ab 2013 auch für Einjährige ein Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz besteht. Betreut werden die Kinder von acht Erziehern und einer Praktikantin.
Leiterin Tanja Feltes bekommt immer wieder Anrufe von Eltern, die ihr Kind in der Kita unterbringen wollen. Vielen muss Feltes eine Absage erteilen: Auch ohne die Verpflichtung, künftig auch Einjährige aufzunehmen, reicht der Platz einfach nicht aus. Das soll sich jedoch bald ändern. In der jüngsten Gemeinderatssitzung in Spangdahlem haben sich die Ratsmitglieder für den dringend notwendigen Ausbau der Kita ausgesprochen: Eine dritte Gruppe soll entstehen mit weiteren 15 Betreuungsplätzen - acht für Kinder ab drei Jahren, sieben für jüngere Krippenkinder.
Dafür muss das 35 Jahre alte Gebäude erweitert werden; Neben einem neuen Gruppenraum soll ein zusätzlicher Ruhe- und Sozialraum geschaffen werden. Auch die bereits bestehende Küche soll ausgebaut und um einen Speiseraum erweitert werden.
Insgesamt sollen den kleinen Honigleckern 137 Quadratmeter neue Nutzfläche zur Verfügung stehen. Zudem soll das Kita-Gebäude energieeffizient saniert werden.
Das endgültige Konzept für den Ausbau der gemeindeeigenen Einrichtung soll bis Ende März stehen. Im Sommer soll dann Baubeginn sein. "Wenn alles klappt, ist der Ausbau Ende des Jahres abgeschlossen", sagt Klaus Rodens, Ortsbürgermeister von Spangdahlem.
Gerade rechtzeitig, um die ab dem 1. Januar 2013 in Rheinland-Pfalz bestehende Aufnahmepflicht von unter Einjährigen in Kindertagesstätten zu erfüllen. Wie teuer die Ausbaukosten werden, steht noch nicht endgültig fest: "Eine genaue Kostenabschätzung wird vor Ende März nicht möglich sein", sagt Harald Knopp von der Verbandsgemeindeverwaltung Speicher.
Sie sollen aber nach ersten Berechnungen des Planers Franz Heinz von der Bitburger Planungsgruppe HGH im sechsstelligen Bereich liegen. Neben der Gemeinde Spangdahlem werden sich auch das Land Rheinland-Pfalz und der Eifelkreis Bitburg-Prüm an den Kosten beteiligen: Letztere fördern die Schaffung neuer Kindergruppen in einer Kita mit jeweils 65 000 Euro.
Zusätzlich gibt es für jeden neu geschaffenen Platz für unter Dreijährige nochmals 4000 Euro vom Land und 400 Euro vom Eifelkreis Bitburg-Prüm.