Ein Schluck Wein an jeder Station

Graach · Der aus dem Jahr 1877 stammende Kreuzweg oberhalb von Graach präsentiert sich nach seiner Restaurierung im neuen Glanz. Der Theologe Johannes Friedrich Werding hat die 200 Besucher bei der Wiederöffnung über den Kreuzweg geführt.

 Sie freuen sich über den restaurierten Kreuzweg (von links: Der Traben-Trarbacher Theologe Johannes Friedrich Werding, Pastor Manfred Müllers, Ortsbürgermeister Gerhard Zimmer und Eckart Prüm. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Sie freuen sich über den restaurierten Kreuzweg (von links: Der Traben-Trarbacher Theologe Johannes Friedrich Werding, Pastor Manfred Müllers, Ortsbürgermeister Gerhard Zimmer und Eckart Prüm. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Graach. Großer Andrang in Graach: Mehr als 200 Neugierige haben in dem 668 Einwohner zählenden Moselort an der Einweihungsfeier des frisch restaurierten Kreuzweges im Bereich der Weinbergslage Graacher Domprobst teilgenommen. Diese hohe Beteiligung haben sowohl Ortsbürgermeister Gerhard Zimmer als auch Pastor Manfred Müllers, der die Einsegnung vorgenommen hat, gefreut. "Ich bin schon vierunddreißigmal den Kreuzweg gegangen, aber es ist einmalig, wie viele Leute diesmal mitgegangen sind", sagt Müllers.
In Wipperfürth nachgearbeitet


Der Traben-Trarbacher Theologe Johannes Friedrich Werding hat die 200 Teilnehmer mit unterhaltsamen Beiträgen über den Kreuzweg geführt. An vier Stationen ist er auf die Geschichte hinter den Bildern eingegangen und hat die Verbindung zur heutigen Gesellschaft gesucht. "Der Kreuzweg ist auch ein Impuls zum Innehalten im Alltag", sagt er. Zudem passten christliche Darstellungen gut in einen Weinberg, sagt er. Gott werde in der Bibel als Winzer und Jesus als Rebstock dargestellt. Zudem habe Jesus Wasser in Wein und nicht in Kamillentee verwandelt. "Die Bibel ist die Weinpostille schlechthin", sagt Werding. Passend dazu ist für die Teilnehmer der Einweihung an jeder Station Graacher Wein ausgeschenkt worden.
Der Kreuzweg war auf Anregung des aus Wehlen stammenden Eckart Prüm restauriert worden. Bei drei Stationen mussten fehlende Eisenreliefs nach Mustern eines identischen Kreuzweges in Wipperfürth nachgearbeitet werden.
Gläubige spenden 7000 Euro



Eine Infotafel an der ersten Kreuzwegstation erinnert an die Renovierungsarbeiten an den Kreuzwegstationen, die aus dem Jahr 1877 stammen. 21 000 Euro haben die Arbeiten gekostet, 14 000 Euro steuerte Prüm aus Verbundenheit zu seiner Heimat hinzu. "Ich wollte ein Monument finanzieren, das erhaltenswert ist", sagt er. Die restlichen 7000 Euro stammen von weiteren Spendern. "Das war der schönste Kreuzweg, auf dem ich bisher mitgegangen bin", freut sich Sylvia Schwaab aus Graach über die gelungene Einweihung. Die mitgegangenen Graacher haben sich sichtlich über die Instandsetzung des Kreuzweges gefreut. "Das ist eine tolle Sache, dass der Kreuzweg restauriert ist. Jetzt können wir ihn auch an die Jugend weitergeben", sagt Heinz Stranz aus dem Moselort.

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