Nürburgring muss um den Truck Grand Prix kämpfen

Mainz/Nürburgring · Bange Frage am Ring: Erlebt die Eifel mit dem 25. Truck Grand Prix (23. bis 25 Juli) im Jubiläumsjahr zum letzten Mal das großes Country-Fest bei heulenden Motoren?

Die Termine fürs Truckrennen 2010 wie den großen Klassiker "24-Stunden-Rennen" am Nürburgring stehen fest. Aber: Noch wird um den neuen Pachtvertrag gepokert. Dabei steht für den ADAC fest: Ein Truck Grand Prix ist 2011 auch in Hockenheim oder Spa/Belgien möglich, wenn die Konditionen in der Eifel nicht mehr stimmen.

Die neuen Macher am Ring haben es mit einem machtvollen Verhandlungspartner zu tun. Sieben Rennveranstalter mit 29 Motorsportterminen haben sich zu einer Gemeinschaft zusammengeschlossen. Ihrem Sprecher, dem Kölner Rechtsanwalt Henning Meyersrenken, ist dabei extrem wichtig, dass sich die Veranstalter weiter über Sponsoren, Eintrittskarten oder auch Bratwurstbuden refinanzieren können. Im Klartext: Wenn ADAC oder AvD die Strecke mieten, sollen ihnen nicht andere am Ring "ins Portemonnaie greifen" - egal, ob bei der Verpflegung oder bei den Eintrittskarten. "Hier sind klassische Veranstalterrechte betroffen, die aus unserer Sicht nicht infrage zu stellen sind", betont Curt Beckmann, Geschäftsführer vom ADAC Mittelrhein. Für ihn ist der Nürburgring mit dem neuen Geschäftsmodell "nicht mehr der, der er war". Für 2011 hält er sich "alle Optionen offen. Dies sind wir nicht zuletzt unseren Kunden schuldig."

Positive Signale kommen indes aus Mainz. Meyersrenken, der sich auch beim ADAC Nordrhein (24-Stunden-Rennen) engagiert, sieht nach Gesprächen mit Wirtschaftsminister Hendrik Hering (SPD) noch Chancen, der "schönsten Rennstrecke der Welt" treu bleiben zu können. Er glaubt auch an zusätzliches Besucherpotenzial im "Kerngeschäft Motorsport". Denn der gigantisch ausgebaute Nürburgring hat für ihn jetzt als einzige europäische Rennstrecke "Weltstandard".

Wirtschaftsminister Hering versichert, dass der Ring "natürlich alle bisherigen Kunden halten und neue dazugewinnen will, um die Marke Nürburgring zu stärken" und den Mythos zu nutzen. Aber er betont auch: "Verträge müssen beiden Seiten nutzen. Das war bislang nicht immer so. Daher gilt es natürlich nicht nur mit Bernie Ecclestone über die Zukunft der Formel 1 zu verhandeln." Das Land will die Formel 1 übers Jahr 2011 hinaus halten, "aber nicht um jeden Preis", so Hering.

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