Dauner Ladenbesitzer ärgern sich über Baustellen

Daun · Seit dieser Woche ist der Parkplatz in der Wirichstraße wegen des Umbaus gesperrt. Damit fällt eine Zufahrt zur Dauner Innenstadt weg. Das soll sich ändern: Der Bauausschuss der Stadt wird sich damit befassen, ob nicht doch eine Zufahrtsmöglichkeit geschaffen wird.

 Zufahrt unmöglich: Der Parkplatz Wirichstraße ist seit einigen Tagen wegen Bauarbeiten mehrere Stunden täglich gesperrt. TV-Foto: Stephan Sartoris

Zufahrt unmöglich: Der Parkplatz Wirichstraße ist seit einigen Tagen wegen Bauarbeiten mehrere Stunden täglich gesperrt. TV-Foto: Stephan Sartoris

Daun. Das Jahr 2013 ist noch nicht mal fünf Monate alt, aber bei manchen Einzelhändlern in Daun fällt die Zwischenbilanz schon jetzt ernüchternd aus. Von deutlichen Umsatzeinbußen ist die Rede und von deutlich weniger Kundenfrequenz in den Haupteinkaufsstraßen wie die Burgfriedstraße. "In der Stadt ist weniger los und dann werden auch noch Zufahrten dichtgemacht. Das können wir in der derzeitigen Situation überhaupt nicht brauchen", sagt beispielsweise Stefanie Mayer-Augarde, die zwei Läden in Daun hat, darunter die Traditionsfirma Uhren Mayer.

Einzelhändler fürchten Umzingelung mit Baustellen: Hintergrund: Der Weg in die Stadt über die Arensbergstraße ist derzeit nicht möglich. Die Straße führt zum Parkplatz in der Wirichstraße, der umgebaut wird (der TV berichtete) und seit dieser Woche tagsüber bis zum späten Nachmittag komplett gesperrt ist.
Und die mögliche weitere Sperrung einer Stadtzufahrt steht an: Die Brücke in der Gartenstraße soll saniert werden. Voraussichtlich unter Vollsperrung, um möglichst schnell mit den Arbeiten voranzukommen. Hinzu kommen der Bau eines Minikreisels an der Kreuzung Mehrener Straße/Maria-Hilf-Straße und der Ausbau der Ortsdurchfahrt Pützborn. Daun könnte also bald von Baustellen "umzingelt" sein, was manchen Einzelhändler befürchten lässt, dass noch weniger potenzielle Kunden in die Stadt kommen.
Von den Bauaktivitäten unmittelbar betroffen ist Heike Hilberg, die gemeinsam mit ihrem Mann die Kaffeerösterei Aroma auf dem Wirichparkplatz betreibt. Dass er umgebaut wird, begrüßt sie, auch wenn damit für sie Umsatzeinbußen zu erwarten sind. Aber dass über die Arensbergstraße derzeit nicht in die Innenstadt gefahren werden kann - wegen des Platzumbaues und dem Verbot, von der Arensbergstraße Richtung Lindenstraße (Post) zu fahren -, dafür hat sie kein Verständnis.

Viel Zustimmung für den Vorstoß: In einem Brief an den Gewerbe- und Verkehrsverein (GVV) Daun hat sie vorgeschlagen, das Verbot aufzuheben, damit die Fahrt in die Innenstadt möglich ist. "Ich habe dafür viel Zustimmung bekommen", berichtet Heike Hilberg.
An der GVV-Spitze gibt es durchaus unterschiedliche Auffassungen. Der Vorsitzende Dieter Wilhelm verweist darauf, dass es eine bewusste Entscheidung der Stadt war, den Durchgangsverkehr so gering wie möglich zu halten. So viel Verkehr in der Innenstadt wie nötig, so wenig Verkehr wie möglich: Nach diesem Motto sei verfahren worden, und das halte er nach wie vor für den richtigen Weg. Wilhelm spricht von einer "Entschleunigung der Innenstadt" durch weniger Durchgangsverkehr, eine Formulierung, mit der sein Stellvertreter Andreas Mayer nichts anfangen kann. "Wenn durch zu wenig Kundenfrequenz und immer mehr Regulierungen Läden schließen müssen, kommt die Entschleunigung von selbst." Sein Plädoyer: "Wir brauchen Bewegung in der Stadt, und deshalb muss sie über die Arensbergstraße wieder erreichbar sein."

GVV-Fraktion beantragt Änderung: Trotz der unterschiedlichen Auffassungen hat sich die GVV-Spitze nach einem Gespräch mit der Bauabteilung der Verbandsgemeindeverwaltung auf einen Kompromiss geeinigt. Die Stadtratsfraktion des GVV wird beantragen, dass das Verbot, über die Arensbergstraße in die Lindenstraße zu fahren, zeitlich befristet aufgehoben wird. Und das über den Abschluss der Arbeiten auf dem Wirichparkplatz hinaus, möglichst bis ins Frühjahr 2014. Dann soll untersucht werden, welche Fahrzeuge tatsächlich in der Stadt bleiben und welche nur durchfahren.
Heike Hilberg freut sich, entspricht doch der Antrag des GVV ihrem Anliegen. Ob die Verkehrsführung aber tatsächlich wie vom GVV vorgeschlagen geändert wird, entscheidet sich in der nächsten Sitzung des Bauausschusses der Stadt.
Liebe Leser, Ihre Meinung ist gefragt: Braucht Daun eine Zufahrt über die Arensbergstraße in die Innenstadt oder nicht? Schreiben Sie uns Ihre Meinung (bitte möglichst kurz) an
eifel-echo@volksfreund.de (Namen und Wohnort nicht vergessen).Extra

Nach Auskunft des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Gerolstein wird mit der Sanierung der Brücke in der Gartenstraße voraussichtlich nach der Anfang August stattfindenden Dauner Kirmes begonnen. Ursprünglich war der Start für diesen Monat vorgesehen. Der Ausbau der Ortsdurchfahrt (B 257) durch den Stadtteil Pützborn wird voraussichtlich in vier Wochen beginnen. Zum Auftakt wird die Brücke zwischen Pützborn und Neunkirchen so hergerichtet, dass sie der größeren Belastung während der Umleitungszeit standhält. Die Firma Backes, die den Auftrag für das Projekt in Pützborn bekommen hat, wird im Laufe der Arbeiten dort auch den Minikreisel an der Kreuzung Mehrener Straße/Maria-Hilf-Straße in Daun einrichten. sts

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