Infrastruktur Bio und viel mehr in Sarmersbach: Vom Hofladen zum Dorfladen

Sarmersbach · Regionale Produkte und ein Ort, um dem Alltagsstress zu entfliehen: Anna-Maria Kneißl hat den Hofladen ihrer Eltern zu einem Dorfladen umgebaut. Sarmersbacher und Freunde von Naturkost freuen sich über das neue Angebot.

 Biohofladen-Chefin Anna-Maria Kneißl und ihre Mitarbeiterin Tina Bons freuen sich auf viele Kunden an den Eröffnungstagen.

Biohofladen-Chefin Anna-Maria Kneißl und ihre Mitarbeiterin Tina Bons freuen sich auf viele Kunden an den Eröffnungstagen.

Foto: Helmut Gassen

Nach sieben Monaten Umbauzeit ist es soweit: Der Biohofladen Ulmenhof in Sarmersbach wird am heutigen Donnerstag, 22. März, eröffnet. Für Geschäftsführerin und Inhaberin Anna-Maria Kneißl, Tochter der Ulmenhofgründer Stefan und Ute Frangen, ist der Neubau ihres Biohofladens ein lang gehegtes Herzensprojekt. Seit Jahren hat die 29-Jährige, die Ökologische Agrarwissenschaft studiert hat, dieses Projekt geplant.

Die Schließung des Dauner Bioladens im vergangenen Jahr und die damit verbundene Aussicht auf größere Kundschaft gab den letzten Impuls zu Umbau und Erweiterung des bisherigen kleinen Hofladens. „Es ist noch viel schöner geworden, als ich es mir vorgestellt habe. Das Gebäude hat viel mehr Charme, Gemütlichkeit und Atmosphäre, als ich es erwartet habe“, schwärmt die Neugründerin.

Für die Realisierung des Ladens wurde der frühere Kuhstall auf dem Ulmenhof grundlegend umgebaut: Rund 100 Quadratmeter Verkaufsfläche, gegenüber 20 Quadratmetern im alten Hofladen, stehen nun zur Verfügung. Der Umbau war nicht ganz billig, die Familie hat dafür einen Betrag „im unteren sechsstelligen Bereich“ investiert. Einen kleinen Zuschuss gab es aus dem Dorferneuerungsprogramm.

Unterstützt wird Anna-Maria Kneißl von ihren Mitarbeiterinnen Tina Bons, Ramona Hommes und Resi Schuhmacher. Das Team um die junge Unternehmerin bietet heimische Bioprodukte an: hof­eigenen Käse, Eier aus dem Mobilstall von den mehr als 900 Hühnern des Ulmenhofs, saisonales Fleisch und Wurst vom Ulmenhof sowie Obst und Gemüse, Honig, Brot, Wein und Naturkostwaren von regionalen Betrieben.

So kommen Brot, Kuchen und Gebäck von der Bäckerei Utters aus Dockweiler, Weine, Säfte und Brände von der Mosel, Getreide und Kartoffeln werden vom Demeterhof Thomé aus Weiersbach geliefert. Rund 1000 Produkte – davon ein Drittel von regionalen Produzenten – werden angeboten.

Das ist auch das erklärte Ziel und die Betriebsphilosophie von Kneißl. „Wir wollen wissen, wo unsere Produkte herkommen, denn wir wollen unseren Kunden die höchste Qualität anbieten“, erklärt die Chefin. Da der Bioladen ein Vollsortiment anbietet, können aber nicht alle Produkte von regionalen Produzenten kommen. Zudem werde darauf geachtet, dass möglichst viele Waren unverpackt oder nur von Papier umhüllt seien und Getränke und Molkereiprodukte in Mehrwegflaschen abgefüllt.

Gemütlich soll es im neuen Verkaufsraum für die Kunden ebenfalls sein, deshalb gibt es eine Sitzecke für etwa 20 Gäste am Kamin – und für schöne Tage einen Zugang zu einer Terrasse. Dort können die Kunden Kuchen, Backwaren und Kaffee aus fairem Handel genießen und haben einen Blick auf den Bauerngarten. „Wir haben gemerkt, dass viele Kunden sich gerne hier etwas entspannen und den Alltagsstress hinter sich lassen wollen“, begründet Kneißl die Café-Ecke. Für Kinder soll es zudem einen kleinen Streichelzoo mit Hühnern sowie Spielgeräte neben der Terrasse geben.

Was denken denn die Sarmersbacher über das erweiterte Angebot im Dorf? „Ich habe bisher jede Woche Käse dort gekauft, weil er so gut schmeckt und das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt“, sagt Kundin Elfriede Lenarz.

„Es wird eine breite Palette angeboten und die Qualität ist gut. Der Biohofladen ist schon eine Bereicherung für das Dorf. Das Café wollen wir auch mal nach Wanderungen besuchen.“

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