Investitionen Mehr Luft, mehr Lust

Hillesheim · Das Belebungsbecken der Kläranlage Hillesheim, wo Bakterien das Wasser reinigen, wird aufgerüstet. Und auch in Teile des Wasser- und Abwassersystems wird weiter investiert.

 Klärwerksmeister Jürgen Metzen zeigt eine der insgesamt 250 neuen, sogenannten Belüftungskerzen, die in die Klärbecken eingebaut werden, um die Reinigung effektiver zu gestalten.

Klärwerksmeister Jürgen Metzen zeigt eine der insgesamt 250 neuen, sogenannten Belüftungskerzen, die in die Klärbecken eingebaut werden, um die Reinigung effektiver zu gestalten.

Foto: Mario Hübner

Klärwerksmeister Jürgen Metzen weiß für vieles eine Lösung. Das spart oft Geld oder sorgt dann auch schon mal dafür, dass die Hillesheimer VG-Werke wegen ihrer Innovationsfreude schon des öfteren ausgezeichnet worden sind – wie zuletzt beim Einbau eines Blockheizkraftswerks samt riesiger Batterien, mit dem die Anlage einen Großteil ihres benötigten Stroms selbst produziert, speichert und bei Bedarf nutzt (der TV berichtete).

Natürlich war das nicht alleine die Idee und die Entscheidung von Metzen, aber ohne ihn eben auch kaum denkbar. Und auch wenn es um kleinere Probleme geht, tüftelt Metzen gerne an einer Lösung.

So wie aktuell: Diesmal geht es darum, die Reinigung des Abwassers genauso gut wie bisher hinzubekommen, aber bei deutlich weniger Stromverbrauch. „Das geht, indem man das Klärbecken besser belüftet, damit die Bakterien effizienter arbeiten können“, sagt Metzen.

Dazu werden aktuell in die 16 Einzelbecken 250 neue, leistungsfähigere sogenannte Belüftungskerzen eingebaut. Durch deren feine Poren wird viel mehr Sauerstoff als bisher in die trübe Brühe gepumpt. Die Folge: Die Bakterien werden besser versorgt und bekommen mehr „Hunger“, die Schmutz- und Schwebestoffe zu „fressen“ und so das Wasser zu reinigen.

Und weil Metzen und sein Team eben fit sind, rüsten sie die Kläranlage selbst mit den neuen Geräten auf. „So werden rund 10 000 Euro eingespart, da nur das neue Material für rund 15 000 Euro gekauft werden muss“, sagt der Klärwerksmeister. Laut Werkleiter Klaus Eilert sollen durch die neuen Belüfter rund 20 Prozent Strom in diesem Klärbereich eingespart werden.

Und auch in weiteren Bereichen wird in das Kanal- und Wassernetz in der VG Hillesheim investiert. Dazu hat der Werkausschuss Aufträge vergeben.

So wird in diesem Frühjahr der 30 Meter tiefe Tiefbrunnen Bolsdorf per Kamera untersucht und anschließend gereinigt. Das passiert jährlich in einer der vorhandenen Wassergewinnungsanlagen und dient laut Werkleiter Eilert der langfristigen Substanzerhaltung. Es wird mit Kosten von 12 000 Euro gerechnet.

Eilert weist in diesem Zusammenhang auf eine Besonderheit hin: „Wir haben dieses Projekt kooperativ mit den VG-Werken Gerolstein und Daun sowie dem Zweckverband Wasserversorgung Eifel ausschreiben lassen – für insgesamt fünf Gewinnungsanlagen. Dadurch haben wir rund 18 Prozent gespart, als wenn jeder jedes Vorhaben einzeln ausgeschrieben hätte.“

In Niederehe soll im Laufe des Jahres mit dem Ausbau von innerörtlichen Gemeindestraßen begonnen werden. Dabei wird auch die Wasserleitung erneuert und der Kanal punktuell saniert. Dafür wurden für rund 13 000 Euro nun schon einmal Ingenieur-Leistungen vergeben.

Bereits begonnen hat der Straßenausbau in Nohn, in dessen Rahmen auch die Wasserleitung in der Kelberger Straße auf einer Länge von knapp 200 Metern erneuert wird. Die Baukosten dafür betragen rund 45 000 Euro.

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