Hochwald springt ein

SCHWOLLEN. (kas) Erwartungsgemäß übernahm der Getränkehersteller Hochwald-Sprudel seinen Nachbarn Diamant-Quelle, der am 20. Januar Insolvenz angemeldet hatte.

Ursprünglich wollten Insolvenzverwalter Helmut Konrad und Hochwald-Chef Günter Schupp den Verkauf schon am 1. März besiegeln, als das Insolvenzverfahren eröffnet wurde. Aber dies scheiterte zunächst an den ungeklärten Markenrechten, die Geschäftsführer Hans-Jürgen Jungblut bereits 1999 an eine Firma in Luxemburg transferiert hatte. "Allein von der Marke Berg-Quelle hängen 60 Prozent des Umsatzes ab", verdeutlicht Schupp die Brisanz. In der vorigen Woche entließ der Insolvenzverwalter ein Viertel der 140-köpfigen Belegschaft, "um den Betrieb fit für eine Übernahme zu machen". Für die 105 verbliebenen Mitarbeiter gab Hochwald-Sprudel eine Beschäftigungsgarantie - und hat nun eine 300-köpfige Belegschaft unter den Fittichen. Gestern informierten die Geschäftsführer Günter und Marco Schupp die ganze Crew persönlich über die Veränderung: "Nach der Verunsicherung der letzten Tage war das Aufatmen groß." Gleichzeitig durchsuchten gestern Beamte von Staatsanwaltschaft und Kripo die Büros der Diamant-Quelle in Schwollen und Thalfang und Privathäuser der Familien Jungblut, der der Insolvenzverwalter schon am 20. Januar jegliche Tätigkeit im Unternehmen untersagt hatte: Neben den Insolvenzanträgen hatte Gesellschafter Werner Klee Strafantrag wegen Untreue gegen seinen Geschäftsführerkollegen Jungblut gestellt. Erst nächste Woche will sich der Leitende Oberstaatsanwalt Erich Jung aus Koblenz zum Stand der Ermittlungen äußern.

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