Boll greift wieder an: Akku ist aufgeladen

Braunschweig (dpa) · Timo Boll packt seinen Schläger wieder aus. Nach einer längeren Auszeit stellt sich Deutschlands Tischtennis-Star beim Volkswagen-Cup in Braunschweig am 30. November und 1. Dezember der internationalen Konkurrenz.

Bei dem Preisgeldturnier kämpfen jeweils acht Damen und Herren um insgesamt 250 000 Dollar (188 000 Euro). Die beiden Sieger können mit einem Scheck über 50 000 Dollar (37 600 Euro) und einem neuen Auto des Titelsponsors nach Hause fahren.

„Mein Akku ist wieder aufgeladen. Ich bin mental frisch im Kopf - das ist manchmal wichtiger als ständiges Training“, berichtete Boll. Nach Platz drei beim Weltcup Ende Oktober in Magdeburg und der bitteren Niederlage gegen Chinas Weltmeister Wang Hao hatte der 29 Jahre alte Vielspieler die Notbremse gezogen und alle Starts abgesagt. Dafür ließ der Weltranglisten-Zweite die Seele beim Golfen in Spanien und Wellness-Urlaub in Österreich baumeln.

„Golfspielen, Schwimmen, Radfahren, Krafttraining - das war sehr entspannend“, sagte der Rekord-Europameister. Seit gut einer Woche trainiert er wieder mit dem kleinen Zelluloidball, am Sonntag schlug er kurzfristig für seinen Club Borussia Düsseldorf in der Bundesliga gegen Plüderhausen auf. „Timo ist ein großer Sportsmann“, lobte Borussia-Manager Andreas Preuß die Einstellung seines Stars, der für den verletzten Teamkollegen Christian Süß in die Bresche sprang und Plüderhausens Jung-Nationalspieler Philipp Floritz bezwang.

„Das war nicht so schlecht als Vorbereitung. Das Ballgefühl kehrt langsam zurück, ich will in Braunschweig auch am Mittwoch noch dabei sein“, sagte Boll. Er trifft in seinem Auftaktmatch auf Gao Ning aus Singapur, Nummer 21 in der Welt. Neben dem deutschen Ausnahmespieler gilt Olympiasieger Ma Lin aus China als Top-Favorit. Aber auch Ex-Europameister Wladimir Samsonow (Weißrussland) und der starke Japaner Jun Mizutani sind zu beachten.

Im Damen-Feld will Wu Jiaduo vom FSV Kroppach als deutsche Vertreterin ihren Heimvorteil nutzen. „Es ist immer etwas ganz besonderes, vor eigenem Publikum ein so hochkarätig besetztes Turnier zu spielen“, sagte die Europameisterin von 2009. „Vielleicht kann ich ja die eine oder andere Asiatin überraschen.“ Sie entschied sich bei der Auslosung, bei der die Aktiven ihren Gegner teilweise bestimmen durften, für Kim Kyung Ah aus Südkorea als Auftaktgegnerin.

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