Turn-Cheftrainer Hirsch kritisiert IOC

Tokio (dpa) · Andreas Hirsch, der Cheftrainer der deutschen Turner, hat Kritik am Internationalen Olympischen Komitee (IOC) wegen dessen Forderung nach zwei Olympia-Qualifikationen geübt.

„Viele Vertreter des IOC waren früher selbst Sportler. Und offenbar ist in ihrem Leben der Vergessenprozess relativ groß“, sagte der Berliner am Rande der Turn-Weltmeisterschaften. Erstmals wird in Tokio bei einer WM im Jahr vor den Olympischen Spielen nicht die komplette Qualifikation ausgeturnt. Auf Druck des IOC setzte der Weltverband FIG für Januar 2012 einen zweiten Nominierungswettkampf in London an, der die betroffenen Turn-Nationen in arge Terminnöte bringt.

„Jetzt die WM, dann im Januar schon wieder die Qualifikation in London, im April die EM und dann die Olympischen Spiele - das sind einfach zu viele Termine in einem zu kurzen Zeitraum“, kritisierte auch die Cheftrainerin der deutschen Frauen, Ulla Koch, die gegenwärtige Situation. „Besser wäre es, wenn sich wie früher alle zwölf Teams bei der WM qualifizieren könnten“, fügte sie hinzu.

Nur die besten acht Mannschaften bei den Frauen und Männern qualifizieren sich in Tokio für die Olympischen Spiele. In London erhalten die Nationen, die bei der WM auf den Rängen zwischen neun und 16 einkommen, im Januar eine zweite Chance, wobei nur noch je vier Teams die Tickets für die Spiele buchen. „Das IOC sollte unbedingt stärker auf die Situation in bestimmten Sportarten eingehen und Unterschiede zwischen Individual- und Mannschaftssportarten machen“, sagte Hirsch und forderte die Rücknahme der geteilten Olympia-Qualifikation.

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