Vom "Venuswurf"

TRIER. (gsb) Die Bestsellerautorin Tanja Kinkel hat in der Akademischen Buchhandlung Trier aus ihrem neuen Roman "Venuswurf" gelesen. Ihr elfter Roman spielt im Jahr sieben nach Christus und beleuchtet das dekadente Leben im antiken Rom.

Es war ein "kleiner, erlauchter Kreis", den der Geschäftsführer der Akademischen Buchhandlung, Thomas Brausch, bei sommerlicher Witterung in der Buchhandlung begrüßte. Mit dabei Tanja Kinkel, die aus ihrem neuen, historischen Roman "Venuswurf" las. Mit ihrem neusten Werk habe sie erstmals einen historischen Roman in Rom "von ganz unten aus der Zwergenperspektive" geschrieben, sagte die 36-Jährige. Eine der Protagonisten ist die historisch überlieferte Andromeda, die als Frau, Sklavin und Zwergin den gesellschaftlich niedrigsten Stand einnimmt. Andromeda kommt in den Haushalt eines Mitglieds der herrschenden Dynastie und dient Julilla, der Enkelin von Kaiser Augustus, als Werkzeug für ihre Machtspiele. Zwei Jahre habe sie an ihrem neuen Buch gearbeitet, sagte Kinkel - davon habe sie eineinhalb Jahre für die Recherche benötigt. Über Andromeda weiß die Geschichtsschreibung nur wenig: Nur Informationen zu ihrer Größe und eine Liste ihrer Eigentümer sind überliefert. Daher habe sie im Rahmen der Wahrscheinlichkeit freie Hand bei der Gestaltung ihres Romans gehabt, sagte Kinkel. In der Tat führt die promovierte Germanistin den Leser in die Welt der Reichen, der dekadenten Feste und des Luxus. Gleichzeitig fließen detaillierte Beschreibungen der damaligen Lebensgewohnheiten und Sitten in Rom in die Handlung des Buches ein, die von Kinkel akribisch recherchiert worden sind. Anhand von Literatur habe sie sich ihre Kenntnisse erworben, die ihr bereits zum Entstehen eines anderen Buches in der gleichen Zeit halfen. Seit dem Erscheinen ihres neuen Buches im Februar tourt Kinkel mit Lesungen quer durch die Republik. Bereits als 19-Jährige schrieb Kinkel, die in München lebt, ihr erstes Buch. Für ihren Erfolg seien zwei Punkte verantwortlich: "Das Glück, dass das erste Manuskript vom Verleger gelesen wurde, und das Talent, gut zu schreiben." "Venuswurf", dessen Titel aus einem römischen Würfelspiel stammt, sei bereits in der vierten Auflage. Als Autorin sei sie beständig auf Recherche, sagte Kinkel, die bei ihrer Lesung einen etwas distanzierten Eindruck machte. Sie lese gerne zur Entspannung Krimis oder Texte von Christa Wolf und Lion Feuchtwanger.

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