Auf den Spuren ausgestorbener Tiere

Manderscheid · In Eckfeld kann man in einem ehemaligen Vulkan versteinerte Reste von Tieren und Pflanzen finden. Die nennt man Fossilien. Für die Wissenschaft sind das wichtige Informationen, denn so bekommt man eine Vorstellung, wie die Erde damals ausgesehen hat. Leseratte Lucky hat gemeinsam mit Kindern nach Fossilien gesucht.

 Julia Froning (links) zeigt den Kindern Bilder von versteinerten Tieren und Pflanzen, die in Eckfeld gefunden wurden. TV-Foto: Christina Bents

Julia Froning (links) zeigt den Kindern Bilder von versteinerten Tieren und Pflanzen, die in Eckfeld gefunden wurden. TV-Foto: Christina Bents

Manderscheid. Wie hat die Erde vor 45 Millionen Jahren ausgesehen? Welche Tiere lebten damals in der Eifel? Das sind Fragen, auf die Wissenschaftler eine Antwort suchen. Dazu sehen sie sich Fossilien an. Die sind vor n Millionen Jahren entstanden, und zwar so: Wenn ein Tier oder eine Pflanze ins Wasser fiel und sehr schnell von Schlamm oder Sand bedeckt wurde, entstand im Lauf der Zeit eine Versteinerung - ein Fossil.
Diese Fossilien sind bis heute erhalten: Im Eckfelder Trockenmaar im Kreis Bernkastel-Wittlich sind Wissenschaftler schon seit 1987 dabei, nach Fossilien zu suchen.
Leseratte Lucky hat die Experten besucht. Er war erstaunt, was sie schon alles gefunden haben: beispielsweise ein Urpferd - das ist ein sehr alter Verwandter unseres Pferds, nur viel kleiner - Teile eines Krokodils und die älteste Honigbiene der Welt und verschiedene Pflanzen.
Das alles ist in Eckfeld zu finden, weil hier ein Trockenmaar ist. Ein Trockenmaar ist ein Vulkan. Als er ausgebrochen ist, ist das heiße Gestein schon im Boden mit Wasser in Berührung gekommen, und dadurch ist der Vulkan in der Erde explodiert.
Bei der Explosion ist ein riesiges Loch mit einem Durchmesser von ungefähr einem Kilometer im Boden entstanden, das sich mit Wasser gefüllt hat. Jetzt ist das Wasser abgelaufen und ein Trockenmaar entstanden.
In jedem Sommer sitzen unter einem Zelt vier Wissenschaftler, denen Lucky bei ihrer Arbeit zuschauen konnte. Sie graben mit einfachen Messern im Boden und schauen ganz genau hin, ob zwischen den einzelnen Gesteinsschichten Abdrücke von Tieren oder Pflanzen zu finden sind. Wenn sie etwas Größeres entdecken, wird es in Gips gegossen, damit es nicht zerfällt und dann in einem wissenschaftlichen Institut beispielsweise in Mainz genauer untersucht.
Manchmal wird es danach auch ausgestellt: Das Urpferd, dass in Eckfeld gefunden wurde, kann man im Maarmuseum in Manderscheid sehen. Aber auch Lucky und seine kleinen Begleiter dürfen bei ihrem Besuch im Eckfelder Maar nach Fossilien suchen - teilweise sogar mit Erfolg: Einige haben tatsächlich Reste von Pflanzen oder Abdrücke von Holzstücken in den Steinen gefunden! Nachdem sie ihre Funde Dr. Martin Koziol, der das Maarmuseum leitet, gezeigt haben und er es erlaubt hat, dürfen sie die Fossilien sogar mit nach Hause nehmen.
Und noch etwas lernt Lucky bei seinem Besuch am Eckfelder Trockenmaar: Damit die alten Steine nicht zerbröseln, sollten sie zuerst in ein feuchtes Taschentuch und dann nochmal in ein trockenes gewickelt werden. So kann man das Millionen Jahre alte Fossil vorsichtig mit nach Hause nehmen und hat auch noch in den nächsten Jahren seine Freude daran. chb

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