Detroit Auto Show: Die Deutschen geben Gas

Alle Jahre wieder beginnt in der zweiten Januar-Woche mit der Auto-Show das Auto-Jahr in Detroit im US-Bundesstaat Michigan. Auffallend ist, wie wenig die Platzhirsche Chrysler, Ford und General Motors zu bieten haben. Die deutschen Hersteller beherrschen die Szene.

Detroit Auto Show: Die Deutschen geben Gas
Foto: Mercedes-Benz

Die amerikanischen Autobauer zeigen kaum Neuheiten, womit die Premieren der deutschen Mitbewerber im Mittelpunkt standen. Mercedes, Audi, BMW, Porsche und VW brachten farbenfrohe und beeindruckende Modelle zur North American International Autoshow (NAIAS).

"The new E-Class. Masterpiece of Intelligence", verkündete ein gut zwanzig auf zehn Meter großes Megaposter in Downtown Manhattan. Intelligent ist nicht nur das Auto selbst, sondern auch die schwäbischen Marketingstrategen von Mercedes-Benz. Die neue E-Klasse ist das absolute Highlight der für den nordamerikanischen Markt so wichtigen Messe. Mit ihren neuen Assistenzsystemen und dem klugen Infotainment rollt sie ein weiteres Stück der Zukunft und damit dem autonomen Fahren entgegen. Entsprechend clever war es, mit der ab April käuflichen E-Klasse gleich zu Jahresbeginn ein dickes Ausrufungszeichen zu setzen.

Obwohl der VW-Konzern mit der Aufarbeitung seines Dieselskandals in den USA mehr beschäftigt ist als mit der Entwicklung neuer Autos, steht Zukunftsweisendes auf dem Messestand: In einem leuchtenden Rot zeigt Volkswagen seine Studie Tiguan GTE Active Concept, die auf dem neuen Tiguan, der ab kommenden März zu haben ist, basiert. Mit seinem bulligen Auftritt und der üppigen Offroad-Beplankung nebst massivem Unterfahrschutz aus Aluminium kommt das Concept-Car bei den Amerikanern gut an. Auf dem größten SUV-Markt der Welt sind solche spektakulären Modelle in den Prime-Time-Nachrichten zu finden. Angetrieben wird der fünfsitzige Fünftürer von einem aufgeladenen Benzindirekteinspritzer mit 150 PS und je einem Elektromotor an der Vorder- (54 PS) und der Hinterachse (115 PS). Als sogenanntes Zero-Emission-Vehicle soll der geländegängige Allradler hauptsächlich rein elektrisch, also im E-Mode fahren. Hierbei erfolgt der Antrieb über den hinteren Elektromotor, aber nur solange, bis ein Traktionsverlust droht, dann schaltet sich die Vorderachse in Sekundenbruchteilen hinzu. Die reinelektrische Reichweite beträgt bis zu 32 Kilometer, die Gesamtreichweite liegt mit dem serienmäßigen 64-Liter-Tank bei insgesamt 933 Kilometer. Auch im Innenraum gibt's was Neues: Der 4x4-Plug-In-Hybride hat im Armaturenbrett den ersten 9,2-Zoll-Bildschirm mit Gestensteuerung von VW verbaut.

//Nicht minder leuchtend präsentiert Audi das h-tron quattro concept in frischem Citrin-Gelb. Der Wasserstoff-SUV mit Brennstoffzelle hat schon heute das zentrale Fahrerassistenzsteuergerät (zFAS) an Bord, das 2017 mit dem neuen Audi A8 in Serie geht. Damit lässt sich nicht nur pilotiert fahren, sondern auch parken. Das System errechnet dabei in Echtzeit ein naturidentisches Umgebungsmodell, um so beim Stop-and-Go-Verkehr auf Autobahnen bis zu 60 km/h oder beim Einparken das Kommando vom Fahrer zu übernehmen. Die Reichweite beträgt 600 Kilometer und dank der Druckbetankung lassen sich die drei Wasserstoffbehälter in nur vier Minuten wieder auffüllen.

Mehr um Sekunden, als um Minuten geht es beim neuen Porsche Turbo in Graphit-Blau-Metallic. Der eher gräulich schimmernde Supersportler beschleunigt als Coupé von null auf 100 km/h in 3,0 Sekunden, der 911 Turbo S schafft es sogar noch schneller - in 2,9 Sekunden. Sportlich sind auch die Preise, ab 174.669 Euro aufwärts.

"Long Beach Blue" nennt BMW die Präsentationsfarbe des kleinen, bulligen M2 Coupé. Der Zweitürer hat starke 370 PS, die aus einem aufgeladenen Reihensechszylinder mit drei Litern Hubraum kommen. Ab April gibt's den sportlichen Hecktriebler mit dem knackigen Hintern beim BMW-Händler.

//

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort