KOLUMNE: Richter machen weiter

Der Fußballkreis Eifel steckt mittendrin im "Super-Wahljahr 2006": Der Kreisvorsitzende mit seinem Vorstand (Hans Croy kandidiert gegen Jakob Schmitt), der Kreisjugendleiter (Fritz Skambraks kandidiert gegen Walfried Hacken) und der Kreis-Schiedsrichter-Obmann werden in einigen Wochen neu gewählt.

Eine andere Personalentscheidung im Fußballkreis Eifel wurde schon jetzt entschieden: Die Kreisspruchkammer wurde vom Beirat des Fußballverbandes Rheinland für eine weitere Amtszeit berufen. Das heißt: Der Vorsitzende Leo Trost und seine Beisitzer Karl-Heinz Blum, Dietmar Neises, Valentin Schlösser und Reinhold Schwall werden auch in den nächsten drei Jahren die Urteile im Fußballkreis Eifel fällen. Von 1981 bis 1990 saß Trost bereits in der Spruchkammer. Als vor drei Jahren Not am Mann war, sprang er wiederum kurzfristig als Vorsitzender ein. "Da hatte ich mich bereit erklärt, die Arbeit eine Periode lang zu machen." Da Trost der Spruchkammer-Vositz aber immer noch Freude macht, hängt er jetzt drei weitere Jahre dran: "Auf Sportplätzen, aber auch in der Stadt, treffe ich oft Vereinsvertreter, zu denen ich ein freundschaftliches Verhältnis habe. Die haben Verständnis für die Entscheidungen der Spruchkammer. Mit dieser Grundlage macht die Arbeit natürlich noch mehr Spaß", sagt Trost. Ein Beleg für die gute Arbeit der Spruchkammer zeigt sich auch an folgenden Zahlen: Rund 350 Urteile mussten Trost und seine vier Beisitzer in dieser Saison bisher fällen - nur in einem einzigen Fall hat ein Verein Berufung eingelegt. "Das ist ein gutes Zeichen", findet auch Leo Trost. Die Mitglieder der Spruchkammer bleiben in der neuen Saison also die selben - und dennoch wird sich etwas ändern an den Urteilen: "Es gibt eine FIFA-Anweisung, dass ein Spieler, der die Rote Karte bekommt, mindestens ein Spiel gesperrt werden muss", erklärt Trost. Dies werde auf den DFB-Bereich übertragen, folglich müssten sich auch die Kreis-Spruchkammern künftig daran halten. Die reine Bewährungsstrafe wird es dann nicht mehr geben. Für Trost macht dies Sinn: "Wenn ein Spieler eine Bewährungsstrafe von zwei oder drei Wochen eine Saison lang mitschleppen muss, ist das schließlich auch eine Belastung für ihn." Zumal die Bewährungsstrafe sich auch nicht in jedem Fall bewährt hat: "Viele Pässe von Spielern, die eine Bewährungsstrafe bekommen haben, landen trotzdem wieder bei uns auf dem Schreibtisch." S Die Kolumne "Nachspiel" beleuchtet mit einem Augenzwinkern das Geschehen in den Kreisligen.

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