Kombi und Krabbeltier: Volkswagen Passat Alltrack ist mehr als ein Lifestyle-Fahrzeug

Trier · Der Volkswagen Passat gilt als Vorzeige-Kombi schlechthin. Groß, geräumig, zuverlässig. Ein echter VW eben. Ein richtiger „Preuße“ unter den Automobilen. Treu, verlässlich, ohne Allüren. Aber eben auch ein wenig bieder. Mit ein bisschen Pep hatte der Passat eigentlich nie so was richtig „am Hut“. Das soll sich jetzt ändern.

 Der Volkswagen-Passat Alltrack gilt als Vorzeige-Kombi.

Der Volkswagen-Passat Alltrack gilt als Vorzeige-Kombi.

Foto: Jürgen C. Braun
 Der Volkswagen-Passat Alltrack.

Der Volkswagen-Passat Alltrack.

Foto: Jürgen C. Braun

Ähnlich schon beim Polo oder beim Touran, die beide über eine etwas aufgehübschte und vielseitig einsetzbare "Cross"-Variante verfügen, wird es den Passat jetzt auch als "Krabbeltier" geben. "Passat Alltrack" nennt sich dieser Volkswagen, der mit den Vorzügen eines Kombi und den Eigenschaften eines Wald- und wiesenfähigen Fahrzeuges glänzen darf. Sein ganzer Stolz is der "Offroad-"Knopf in der Mittelkonsole, hinter dem sich eine ganze Wunderwelt voller An- und Abfahrtshilfen und etliche gute Geister für das automobile Leben neben dem Asphalt befinden.

Eines unterscheidet den Passat Alltrack von "Cross-Polo" und "Cross-Touran." Diese beiden Wolfsburger Sprösslinge sind zwar mit allerlei Beplankungen, Kunststoff-Applikationen an den weit ausgestellten Radhäusern und Unterfahrschutz ausgerüstet. Echte Geländetauglichkeit wird dem Kunden allerdings vorgegaukelt, denn mit Allradantrieb zu haben sind weder der Eine noch der Andere. Das ist beim "Passat Alltrack" nicht nur anders. Es ist sogar richtig gut ausgedacht und in der Praxis umgesetzt.

Um jedoch einen möglichst großen Kundenkreis für das neue Modell an zu sprechen, denen ein wenig optisches Offroad-Image schon genügt, um sich von ihrer Umgebung ab zu heben, sind sowohl der 1.8 TSI mit 160 PS als auch der 2.0 TDI mit 140 PS auch ohne das VW-Allradsystem "4Motion" erhältlich. Richtig Freunde werden künftige Besitzer mit dem Passat Alltrack aber nur dann werden, wenn man ihn als Allradler fährt und auch einmal dahin geht, wo ansonsten die Welt zwar nicht zu Ende ist, sich aber ein wenig schmierig und schlüpfrig gebärdet.

Beim Passat Alltrack haben die VW-Ingenieure auf das bereits im Kompakt-SUV-Tiguan und im Pick-Up Amarok eingesetzte System zurückgegriffen. Dabei wird im Normalfall lediglich die Vorderachse angetrieben. Nur bei Bedarf wird die Kraft auch an die Hinterachse weiter geleitet. Dabei können die gesamten Antriebskräfte auch zu 100 Prozent auf die Hinterachse transformiert werden. Das bedeutet, dass dieser Kombi mit der um 30 Millimeter höheren Bodenfreiheit vor allem bei Schnee und Eis in Wintersportgebieten, aber auch in Mittellagen, wo des Öfteren einmal mit der weißen Pracht nicht gespart wird, eine Alternative ist.

Der Alltrack unterscheidet sich aber gegenüber dem konventionellen Passat nicht nur aufgrund der höheren Bodenfreiheit (16,5 gegenüber 13,5 Zentimeter) Zusätzlich wurde auch der Böschungswinkel vorn von 13,5 auf 16 Grad und hinten von 11,9 auf 13,6 Grad vergrößert. Auch der Rampenwinkel wurde den Anforderungen von 9,5 auf 12,8 Grad angepasst. Der Unterfahrschutz besteht aus einem 2,5 Millimeter dicken Stahlblech; das im Falle eines Aufsetzens Getriebe und Ölwanne hinlänglich schützt. Hinter der "Offroad"-Taste des VW Alltrack verbirgt sich eine elektronische Zauberwelt: Mit ihrer Hilfe können Gaspedal, elektronische Differentialsperre, sowie Anfahr- und Bergabfahrhilfe den topographischen Gegebenheiten angepasst werden.

Der 4,87 Meter lange und 1725 Kilogramm schwere Passat Alltrack mutiert dergestalt aber auch zum chicen Arbeitstier. Lasten bis zu 2200 Kilogramm lassen sich mit den 4-Motion-Modellen problemlos ziehen, ohne dabei Traktion oder Spurtreue zu verlieren. Pferde- oder Bootsanhänger stellen also kein Hindernis dar.

Dazu passen auch die drehmomentstarken Motoren für das Modell. Das sind bei den Benzinern der 1.8 TSI mit 160 PS (ab 33.450 Euro) und der 2.0 TSI mit 210 PS (39.750 Euro mit 4Motion und dem Direktschaltgetriebe DSG). Bei den Dieselaggregaten umfasst das Angebot den 2.0 TDI mit 140 PS (34.325 Euro; mit 4Motion und DSG 36.225 Euro) und den Zweiliter-Diesel mit 170 PS (40.075 Euro) mit Allradantrieb und Direktschaltgetriebe.

Hinzu kommt eine Vielzahl von Fahrassistenz-Systemen, wobei das Müdigkeits-Warnsystem zur Basisausstattung gehört. Optional erhältlich sind für einen Aufpreis von 1210 Euro die automatische Distanzregelung ACC mit City-Bremsfunktion (bis Tempo 30 wird eine automatische Vollbremsung eingeleitet), ein Spurwechsel- und ein Spurhalteassistent (gehört zum Fahrassistenzsystem-Paket Plus für 2670 Euro).

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