Köln. Bei Peugeot liefen die Geschäfte in den vergangenen Jahren schlecht. Eine verfehlte Modellpolitik und ein gewisser Starrsinn machten den Nachkommen einst erfolgreicher Baureihen wie dem des Kleinwagens 205 das Leben schwer. Nun aber scheint ein frischer Wind in den Designstudios und den Entwicklungslabors zu wehen. Der 208 ist zu den Wurzeln seiner Klasse zurückgekehrt und verzichtet auf effekthaschende Motorsportanleihen, nicht jedoch auf eine vernünftige, komfortable Federung. Und wen wundert es, er verkauft sich ganz anständig.
Jetzt legt die französische Traditionsmarke nach und rangiert die pummelige Kombiversion des 207 aufs Abstellgleis. Stattdessen startet der 2008, ein kleines sportliches Mehrzweckfahrzeug (SUV) ohne Allradantrieb, dafür aber mit klaren Formen, der geschätzten hohen Sitzposition und viel Platz im Innenraum. Seit einer Woche steht er zu Preisen ab 14 700 Euro bei den Händlern.
Praktisch im Alltag und funktional soll die Kreuzung zwischen Kombi und SUV sein. Dank niedriger Ladekante lässt sich der 422 bis 1400 Liter fassende Kofferraum einfach füllen. Die Rücksitze klappen leicht um, die Beinfreiheit im Fond allerdings ist ziemlich knapp, obwohl der 2008 den kleineren 208 um 20 Zentimeter in der Länge übertrifft.
Die Sitze bieten ordentlichen Komfort, die beiden vorderen sogar ausgeprägten Seitenhalt. Der kleine Franzose wieselt flink um jede Ecke, gleich welche der vier angebotenen Motorisierungen - zwei Diesel und zwei Benziner - im Einsatz ist. Ein wenig neigt sich die Karosserie zum Außenrand der Kurve. Das ist einem guten Federungskomfort geschuldet. Aber der 2008 lässt sich mit dem kleinen Lenkrad präzise um die Biegungen dirigieren. Die Rückmeldungen des Fahrwerks sind wohl bemessen und die Bremsen nicht von schlechten Eltern. Viel von dieser Agilität hat der 2008 über sein Gewicht erlangt. Er ist bis zu 170 Kilogramm leichter als der vergleichbare 207 Kombi.
Das Geräuschniveau ist allerdings gerade noch akzeptabel, vor allem die beiden Diesel brummen kräftig. Motorleistungen von 82 PS/60 kW und 120 PS/88 kW bieten die beiden Benzin motoren, sie konsumieren laut Norm 4,9 und 5,9 Liter Treibstoff. Ein Stopp-Start-System wird für das Duo erst zum Jahreswechsel verfügbar sein. Die beiden Diesel sind bereits mit der Motorabschaltung beim Ampelstopp ausgerüstet und bringen es mit jeweils 1,6 Litern Hubraum auf 92 PS/68 kW und 115 PS/84 kW. Sie begnügen sich mit 4,0 Litern Treibstoff auf 100 Kilometer und werden mit einem präzise zu schaltenden Sechsganggetriebe kombiniert. Die Benziner müssen mit hakeligen fünf Gängen auskommen. Zum schwächeren der Diesel gibt es für 700 Euro Aufpreis ein automatisiertes Schaltgetriebe. Das senkt den Verbrauch dann auf 3,8 Liter.