Nachbau der Geburts- und der Grabstätte Christi

Willich (dpa/lnw) - Zum ersten Mal seit zehn Jahren kann das Weihnachtsfest im niederrheinischen Willich im detailgenauen Nachbau der Geburts- und der Grabstätte Christi gefeiert werden. Vor 350 Jahren hatte der Priester Gerhard Vynhoven am Niederrhein seinen Plan verwirklicht, Jerusalem und Bethlehem zu vereinen.

Willich (dpa/lnw) - Zum ersten Mal seit zehn Jahren kann das Weihnachtsfest im niederrheinischen Willich im detailgenauen Nachbau der Geburts- und der Grabstätte Christi gefeiert werden. Vor 350 Jahren hatte der Priester Gerhard Vynhoven am Niederrhein seinen Plan verwirklicht, Jerusalem und Bethlehem zu vereinen. In der Kapelle "Klein-Jerusalem" geht es zur Christmette an Heiligabend um 23.45 Uhr treppab in die Unterkapelle, in der die Geburtsgrotte liegt, gleichsam wie in Bethlehem. Baumeister Vynhoven war zu Lebzeiten Pfarrer der Nachbarkirche von Osterath. Als hier im Dreißigjährigen Krieg die Hessen einfielen, gelang es ihm der Legende nach, über den Kirchturm zu fliehen, sich heil abzuseilen und zu entkommen. Aus Dankbarkeit soll er beschlossen haben, dem Leben und Sterben von Gottes Sohn ein Denkmal zu setzen. Die Pläne dafür fertigte er während seiner Pilgerreisen ins Heilige Land 1625 bis 1628 an. Von dort brachte er auch zwei Partikel des Kreuzes mit, an dem Christus gestorben sein soll. Sie ergänzen die Reliquiensammlung der Kapelle in zwei Schreinen. In der Oberkirche hat Vynhoven die Grabstätte Jesu nachgebildet, allerdings verkleinert im Maßstab 1:2. Das Heilige Grab ist im Original in der Jerusalemer Grabeskirche zu sehen. Von innen und außen ist das Grab mit prächtigen Malereien verziert. Jedes Jahr kommen rund 8000 Gäste nach "Klein-Jerusalem", darunter viele Pilger auf ihrem Weg von oder nach Kevelaer. (Anmeldung zu Führungen durch die Kapelle Klein-Jerusalem, Tel. 02156-5205 oder 02154-811929 (ab 14 Uhr).

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