Aufgeregt statt verkehrsberuhigt

BLEIALF. (js) Ein lebendiges Dorf: Bleialf bietet eine Menge an Gewerbe, Kultur und touristischen Angeboten. Das ist die eine Seite der Medaille. Die andere: Kaum ein Dorf hat so viel mit der Problematik "Sicherheit auf der Straße" zu kämpfen.

Seit einem halben Jahr leitet Edith Baur (43) die Geschicke der 1250-Seelen-Gemeinde Bleialf, die sich in den vergangenen beiden Jahrzehnten zu einer modernen Wohngemeinde mit guter Infrastruktur gemausert hat. Doch der zunehmende Verkehr und die Schulkinder, die im Bereich der Regionalschule/Brandscheiderweg unterwegs sind, brachten in letzter Zeit immer mehr die Eltern auf die Palme. Grund genug für die Ortsbürgermeisterin, in der jüngsten Sitzung des Ortsgemeinderates das Thema auf die Tagesordnung zu rufen. "Verkehrsberuhigung im Zuge des Brandscheiderweges und der Bahnhofsstraße" hieß ein Punkt der Sitzung im Bürgerhaus. Guido Staus (40), der Vater von vier schulpflichtigen Kindern ist , seit 13 Jahren in Bleialf wohnt und Mitglied der Bürgerinitiative "Sicherung des Schulwegs" ist, sprach von "unzumutbaren Zuständen". Die Kritik richte sich besonders gegen Autofahrer, die im Bereich von Sonnenbach und Brandscheiderweg das Nadelöhr an der Regionalschule passieren. "Schauen Sie sich die Situation morgens vor 8 Uhr einmal an", mahnte Guido Staus. "Hier wird teilweise mit 100 und mehr gerast."Neuer Ortstermin geplant

Edith Staus und ihre Ratskollegen stimmten dem zu. "Hier muss etwas geschehen", sagte die Ortsbürgermeisterin. "Wir wollen die Situation während einer weiteren Verkehrsschau im Frühjahr neu beleuchten und dann handeln", kündigte Baur an und ließ dies vom Rat (einstimmig) absegnen. Die Initiative für die Sicherung des Schulwegs, in der Hauptsache aus Eltern bestehend, definiert konkret zwei Ziele: das Versetzen des Ortsschildes in Richtung Brandscheid und eine neue verkehrsberuhigende Maßnahme in der Brandscheiderstraße. "Damit ist zwar nichts garantiert, aber wir hätten gehandelt, ehe es zu spät ist", sagt Guido Staus. Im Ortsgemeinderat ging es auch um die künftige Jugendarbeit im Dorf. Für die Gründung eines "Jugendarbeitsausschusses" fanden sich genug Kandidaten, die mit der Jugend zusammen ein Konzept erarbeiten und die Jugendarbeit begleiten wollen. Jutta Hesels: "Offene Treffs, ein Jugendraumkonzept mit Hausordnung und inhaltliche Gestaltungskonzepte sollen die Jugendlichen ins Dorfgeschehen einbinden." Die Vorschläge wurden einstimmig angenommen und sollen bald umgesetzt werden. Noch ein Schwerpunkt in der zügig verlaufenden Öffentlichen Sitzung: Ein Leitsystem für touristische Einrichtungen soll am Marktplatz installiert werden. Konkrete Vorschläge machte hierzu der Eifelverein, der Rat unterstützt das Anliegen.

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