Malerei, Skulpturen und Betonköpfe

Einen normalen Zaunpfahl gibt's nicht, er macht gleich ein Kunstwerk daraus. Werner Rittel aus Orenhofen hat sein Leben voll und ganz der künstlerischen Arbeit verschrieben. Seine Skulpturen sind zurzeit im Restaurant Weißhaus in Trier zu sehen.

 Ein Künstler am Werk: Werner Rittel in seinem Atelier. TV-Foto: Lydia Vasiliou

Ein Künstler am Werk: Werner Rittel in seinem Atelier. TV-Foto: Lydia Vasiliou

Wittlich/Orenhofen. (lyv) Auch wenn man die Hausnummer nicht wüsste, wäre unschwer zu erkennen, wo Werner Rittel in der Daufenbacherstraße in Orenhofen wohnt. Eine Skulptur im Vorgarten und ein lebensgroßer Kopf am Weg zur Eingangstür lassen darauf schließen, dass man richtig ist. Und auf den zweiten Blick erkennt man den ungewöhnlichen Zaun, der das Grundstück begrenzt. An den hohen Pfosten hat sich ein Künstler ans Werk gemacht.

Und auch das Innere ihres Heims lebt von Gemälden aus Acryl, Kohlezeichnungen oder Tusche auf Leinen der Ehefrau, Friederun Rittel. Ein Künstler-Ehepaar, dessen gesamtes Haus einer Galerie gleicht. Sowohl das Bad als auch die "Zebra"-Toilette im Nebengebäude sind individuelle Eigenkonstruktionen mit künstlerischen Elementen. Und das ist noch nicht alles. Ein nicht alltäglicher Garten hinter dem Haus hat seinen besonderen Reiz.

Kunst, wohin man blickt - unter Hecken, Bäumen, Sträuchern, auf dem gepflegten Rasen oder eingelassen ins Mauerwerk.

Werner Rittel, 1952 in Veldenz an der Mosel geboren und seit seiner Heirat 1972 in Orenhofen ansässig, beschäftigt sich seit 2000 intensiv mit Kunst. Als Maler auf den Geschmack gekommen, waren es zunächst Bilder, die ihm die Möglichkeit gaben, mit Farben etwas auszudrücken. Heute stehen Skulpturen und Plastiken im Vordergrund seines Schaffens. 400 Jahre alte Eichenbalken erfahren unter seinen Händen neue Dimensionen. "Ich hauche ihnen wieder Leben ein", sagt Rittel. Zurzeit bereitet er sich auf eine neue Ausstellung vor. Köpfe sind im Augenblick seine Leidenschaft. Dabei beachtet er detailliert Mimik und Gesichtsausdruck von Menschen. "Ich sitze gerne im Café und beobachte Menschen, die Bewegung, Verhalten und Gestik." Das Material dazu stammt aus einer eigenen Mischung. Die Rezeptur verrät er nicht. Nur so viel: "Es ist Beton aus mineralischem Material. Die Mischung aus Gips, Sand und Zement macht's." Ausstellungen geben sowohl ihm als auch seiner Frau die Möglichkeit, ihre Kunst einem breiten Publikum zu eröffnen. Beide haben keine bestimmte Stilrichtung. "Ich mag keinen Wiedererkennungswert", sagt Friederun Rittel, "Kunst muss nicht gefällig sein".

Kunstwerke des Ehepaares sind zurzeit noch bis 19. August bei der Künstlergruppe Wittlich in der Synagoge Wittlich zu sehen. Eine Ausstellung mit Skulpturen von Werner Rittel gibt es bis Oktober im Restaurant-Café Weißhaus in Trier.

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