Nässe und Matsch frustrieren Forstarbeiter

Bitburg/Ehlenz · Der Winter hat sich dieses Mal besonders viel Zeit gelassen. Die vergangenen Monate waren für die Jahreszeit viel zu mild und Temperaturen unterhalb des Gefrierpunkts die Ausnahme. Das beeinträchtigt auch die Arbeiten im Wald. Denn dort ist vielerorts der Boden einfach zu weich und nass, um mit schweren Geräten arbeiten zu können.

Bitburg/Ehlenz. Gerade als die Mittagspause vorbei ist, kommt der Winter. Innerhalb einer halben Stunde ist alles mit einer weißen Schneeschicht bedeckt. Auch der Wirtschaftsweg im Ehlenzer Gemeindewald, auf dem Jürgen Wagner, Revierleiter im Forstrevier Geweberwald, und die drei Waldarbeiter tiefe Spuren hinterlassen. "Der Boden ist total aufgeweicht", sagt Wagner, der beim Gehen bis zu den Knöcheln im Schneematsch versinkt.

Es ist Mitte Januar. Normalerweise wäre um diese Jahreszeit schon ein Großteil der gefällten Bäume aus dem Wald gezogen.

Doch das Rücken der Baumstämme ist derzeit nicht möglich. Der Boden ist derart durchnässt, dass die schweren Waldfahrzeuge zwischen den Bäumen einen enormen Schaden verursachen würden.
"Wir müssen warten, bis es richtig frostig oder aber der Boden trockener wird", sagt Karl-Heinz Heyne, Leiter des Forstamts Bitburg. "Vor allem auch deshalb, weil wir hier bei uns recht viel lehmigen Boden haben."

So wie im Gewerbewald ist die Situation derzeit auch in allen anderen Revieren des Forstamts.
Rund 60000 Festmeter Holz werden laut Heyne jedes Jahr vermarktet. Daran wird auch der bislang viel zu milde Winter wahrscheinlich nichts ändern.

Nur dass die Abläufe diesmal etwas anders sind. Die Arbeit der Forstleute konzentriert sich derzeit vor allem auf das Fällen der Bäume. Entfernt werden sie dann, wenn die Witterung es zulässt. "Wir haben bislang nur von den Wegen aus Stämme gerückt", sagt Heyne. Der Rest müsse vorerst liegen bleiben.

Mit dieser Situation abfinden muss sich auch die Eifel Wald und Holz Management GmbH (EWH), die für die Mitglieder des Waldbauvereins Bitburg die Privatwälder bewirtschaftet. "Wir haben Projekte zurückgestellt, weil es zur Zeit selbst schwierig ist, die Wirtschaftswege zu befahren, ohne dort große Schäden zu verursachen", erklärt EWH-Geschäftsführer Martin Gräf. "Und wir weichen - soweit es geht - auf die Böden aus, wo es noch halbwegs trocken ist."

Für die gefällten Bäume selbst ist es kein Problem, ob sie nun eine Woche oder aber drei Monate im Wald liegen, bevor sie herausgezogen werden. Für die Vermarktung dieser Bäume allerdings schon, wie Martin Gräf erklärt. Schließlich seien die Sägewerke ja auf das Holz angewiesen.

"Wir hatten ein ähnliches Problem bereits im letzten Winter", sagt der EWH-Geschäftsführer. Da habe sich dann alles auf den April konzentriert, was zu teilweise chaotischen Verhältnissen geführt habe.
Immerhin: Für die nächsten Tage ist erst einmal Frost angesagt. Zumindest bis Mitte kommender Woche. Dass das ausreichen wird, um mit schwerem Gefährt in den Wald zu fahren, ist aber eher unwahrscheinlich. Denn zum Ende der Woche soll es schon wieder deutlich milder werden. Ähnlich wie die vergangenen Monate.
Für das Fällen der Bäume reicht das. Für alles andere muss sich das Wetter schon mehr einfallen lassen.

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