Zu Fuß bis ans südliche Ende Europas

Gerolstein · Benjamin Lützig macht sich morgen, Sonntag, zu Fuß auf den Weg zum südlichsten Punkt Europas. Mit seiner Wanderung will er Menschen bewegen, Geld für drei Projekte zu spenden, die ihm am Herzen liegen.

Gerolstein. Auf dem roten Sofa in der Wohnküche von Benjamin Lützigs Wohnung steht ein großer Rucksack. Davor stehen schwere Wanderschuhe. Auf einem Tisch liegen eine Wanderkarte und ein Kompass. "Nein, einen GPS-Sender habe ich nicht dabei, um meinen Weg ins spanische Tarifa zu finden. Ich verlasse mich während meiner Tour auf Karten und meinen Kompass", sagt der 26-Jährige selbstbewusst. Schon aus logistischen Gründen sei das besser, denn "ich bin mir nicht sicher, ob ich meine ganzen Akkus immer rechtzeitig aufgeladen bekomme".
Menschen ganz nah


In seinen etwa 20 Kilogramm schweren Rucksack hat Lützig sein Zelt, einen Schlafsack, einen Topf sowie Kleidung und Sandalen eingepackt. Dazu kommen Notizbücher und eine Fotokamera, denn Lützig will zwischendurch in einem Blog immer wieder dokumentieren, wo er ist und was er erlebt.
"Mein Ziel ist es, mit meinem Engagement für drei Projekte, die mir am Herzen liegen, mehr Geld zu sammeln, als mich die Tour kostet", sagt Lützig. Mit der Wanderung will er Menschen ermuntern, für die AG Jugend in Gerolstein, den Verein Global New Generation oder für Care Deutschland-Luxemburg zu spenden. Die AG Jugend, die das Haus der Jugend in Gerolstein betreibt, will er unterstützen, weil er dort in seiner Jugend viel seiner Freizeit verbracht hat. "Den Verein Global New Generation hat meine Schwester Sonja Prinz mitgegründet. Er hilft unter anderem fünf Frauen in einem senegalesischen Dorf, die sich dort um das örtliche Krankenhaus kümmern", sagt Lützig über seinen Einsatz für diesen Verein. Care Deutschland-Luxemburg setzt sich zudem für ein Schulprojekt in Sambia ein, damit Kinder dort die Schule besuchen können, ohne Schulgeld zu zahlen.
Die Idee zu seiner Spenden-Wanderung hatte der gelernte Dachdecker, als sein befristeter Arbeitsvertrag auslief. "Ich wollte nicht nur einfach dasitzen und darüber grübeln, was ich jetzt mit mir anfange. Ich wollte auch etwas für andere machen." Vorbild für diese Idee sei auch seine Schwester, die sich seit mehreren Jahren für Kinder und Menschen in Afrika einsetze. "Da lag es für mich nahe, zum südlichsten Punkt Europas zu laufen. Liegt er doch zugleich ganz dicht an Afrika." Während Lützig erzählt, zieht er immer wieder an seiner Zigarette: "Langsam werde ich nervös, weiß ich doch nicht wirklich, was auf mich in den kommenden drei Monaten zukommt." 90 Tagesetappen von jeweils 30 Kilometern plant Lützig, möglichst viel Strecke will er auf Wanderwegen zurücklegen. Er hat sich vorgenommen, mit dem Rauchen aufzuhören, auch Alkohol sei in den nächsten 13 Wochen tabu.
Vorbereitet hat sich der 26-Jährige nicht speziell. Allerdings hat er schon mehrere Langstreckenwanderungen gemacht, so etwa vor einem Jahr: "Da bin ich mit meinem Bruder Sebastian nach Paris gelaufen."Extra

Während seiner Reise berichtet Benjamin Lützig immer wieder in seinem Blog über das, was er erlebt. Auf dieser Internetseite gibt es auch Informationen zu den Organisationen, die Lützig mit seinem Spendenlauf unterstützen möchte. Dort finden sich auch die Bankverbindungen der gemeinnützigen Vereine. Erreichbar ist der Blog unter www.wanderung-fuer-menschen.de itz

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort