60 Mitarbeiter bangen um ihre Arbeitsplätze

Schock für Morbach: Der Möbelhof hat beim Amtsgericht Wittlich einen Insolvenzantrag gestellt (der TV berichtete). 60 Mitarbeiter bangen nun um ihre Arbeitsplätze. Rechtsanwalt Oliver Brand aus Trier, der zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt wurde, ist optimistisch, dass das Unternehmen weitergeführt werden kann.

 Noch brennen die Lichter beim Morbacher Möbelhof. Doch das Traditionsmöbelhaus hat jetzt einen Insolvenzantrag gestellt. Die Mitarbeiter hoffen, dass das Unternehmen saniert werden kann. TV-Foto: Ursula Schmieder

Noch brennen die Lichter beim Morbacher Möbelhof. Doch das Traditionsmöbelhaus hat jetzt einen Insolvenzantrag gestellt. Die Mitarbeiter hoffen, dass das Unternehmen saniert werden kann. TV-Foto: Ursula Schmieder

Morbach. Rechtsanwalt Oliver Brand aus Trier muss in den kommenden Tagen und Wochen zahlreiche Gespräche mit den Banken führen. Auf sie wird es letztlich ankommen, ob der Möbelhof Morbach gerettet und damit 60 Arbeitsplätze erhalten werden können. Das Unternehmen ist in eine schwierige Liquiditätslage geraten und kann fällige Rechnungen nicht mehr bezahlen. Brand, der sich erst einen groben Überblick über die Finanzlage des 1961 von Leo Flesch und Hugo Backes gegründeten Unternehmens verschaffen konnte, ist zuversichtlich: Brand gegenüber dem TV: "Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos. Ich denke, wir kriegen das hin." Die Banken, so Brand, würden einer Sanierung aufgeschlossen gegenüberstehen. Positiv bewertet Brand nach den ersten Gesprächen ferner das Verhalten der Mitarbeiter. Diese seien nach wie vor engagiert und motiviert.Brand wird nun in den kommenden drei Monaten das Unternehmen unter die Lupe nehmen und dann entscheiden, ob es eine Zukunft für den Möbelhof gibt. Die Löhne der Mitarbeiter sind in dieser Zeit gesichert, sie erhalten Insolvenzgeld über die Agentur für Arbeit. Brand wird in Kürze einen Interimsgeschäftsführer hinzuziehen und die Sanierungsmöglichkeiten ausloten. Der bisherige Geschäftsführer Bernd Kretschmer ist nicht mehr für das Unternehmen tätig und befindet sich auch nicht mehr in Morbach. Brand konnte erst ein kurzes Telefongespräch mit ihm führen. Brand geht davon aus, dass der Geschäftsbetrieb des Möbelhofs in den kommenden Monaten wie gewohnt fortgeführt werde. Kunden, die für Möbel Anzahlungen leisten oder geleistet haben, müssten keine Angst um ihr Geld haben. Das Anzahlungsgeld werde auf einem Sonderkonto separat verwahrt. Brand: "Wir brauchen jetzt vor allem das Vertrauen der Kunden."Geschäftsführer Kretschmer hatte im vergangenen Jahr etliche Auszubildende eingestellt, ferner erhielten die Mitarbeiter Anfang dieses Jahres noch eine Sondergratifikation. Laut Brand hat der Möbelhof, der auch zahlreiche Kunden im Raum Idar-Oberstein und im Saarland hat, in der Vergangenheit hohe Investitionen getätigt, unter anderem in einen Sortimentswechsel und in ein neues Küchenstudio. Diese Anlaufkosten "in erheblicher Höhe" hätten sich noch nicht amortisiert. Bürgermeister Gregor Eibes sprach die Hoffnung aus, dass eine Sanierung des traditionsreichen Unternehmens gelinge. Dafür müssten nun alle Kräfte gebündelt werden. Das Schlimmste wäre eine Zerschlagung der Firma. Eibes nannte den Möbelhof als "unverzichtbar" für den Einzelhandelsstandort Morbach.

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