Rückzug aus der Fläche

SAARBURG/KANZEM/MERZKIRCHEN. Die Volksbank Saarburg schließt zum 1. April zwei ihrer derzeit zehn Filialen im Kreis Trier-Saarburg. Die Außenstellen Kanzem und Merzkirchen werden nicht weiter bestehen.

Als Ergebnis einer grundlegenden Veränderung und Entwicklung im Bankengeschäft beschreibt Vorstands-Mitglied Klaus Müller von der Geschäftsstelle Saarburg den Schritt, die Zweigstellen in Kanzem und Merzkirchen zum kommenden Monat zu schließen. "Untersuchungen und Kundenbefragungen haben ergeben, dass diese beiden Filialen in der Vergangenheit nur noch sehr wenig genutzt wurden", sagt Müller. "Unter betriebswirtschaftlichen Aspekten fiel deshalb die Entscheidung, die Standorte aufzugeben." Kunden in Kanzem stehen als nächste Möglichkeiten, ihre Bankgeschäfte zu erledigen, die Zweigstellen in Tawern und Konz sowie die Hauptstelle Saarburg zur Verfügung. Den Merzkirchenern bieten sich ebenfalls die Filialen Saarburg und Wincheringen als Alternativen an. Per Brief informiert der Volksbank-Vorstand dieser Tage die betroffenen Kunden. "Keine größeren Probleme" wird die Schließung in Merzkirchen nach Einschätzung Müllers nach sich ziehen. Vor fünf Jahren wurde die frühere Ein-Mann-Zweigstelle in eine reine "Selbstbedienungs"-Filiale mit Kontoauszugs-Drucker und Geldautomat umgewandelt. Müller: "Da dieser Standort etwa 100 Meter abgelegen von der Verbindungsstraße zwischen Saarburg und Luxemburg liegt, haben viele dort bei Dunkelheit schon nicht mehr angehalten." Mit der im vergangenen Jahr komplett modernisierten Volksbank-Adresse in Wincheringen glaubt der Banker, den Merzkirchenern eine gute Alternative zu bieten. In Kanzem wird eine Ein-Personen-Zweigstelle schließen. "Dieses Konzept passt in die aktuelle Bank-Geschäfts-Situation nicht mehr hinein", meint Müller. "Wer alleine in der Bank steht, kann keine ausgiebige Beratung leisten. Das Tagesgeschäft hingegen, also Überweisungen tätigen, Geld abheben und Ähnliches erledigen viele unserer Kunden ohnehin inzwischen von zu Hause aus über ihren Computer." Mit der Mitarbeiterin aus Kanzem, die auf Halbtagsbasis dort arbeitet, sei eine für sie zufriedenstellende Lösung gefunden worden - sie wird nicht weiter bei der Volksbank beschäftigt sein. Die übrigen rund 60 Volksbank-Mitarbeiter aus Trier-Saarburg seien in einer Betriebsversammlung über die Pläne informiert worden. Etwa 200 Kunden seien in Kanzem von der Schließung betroffen. "Während einer Ortsbeirats-Sitzung ist dagegen zwar gewettert worden. Für ältere, wenig mobile Einwohner ist das natürlich ungünstig. Dennoch glauben wir, dass die meisten mit den alternativen Filial-Angeboten zurechtkommen werden", sagt Klaus Müller. Und er betont: "Weitere Schließungen der Volksbank-Filialen sind nicht geplant."

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