Auf gesunden Beinen

RASCHEID. (ax) Trotz beträchtlicher Investitionen steht die Gemeinde Rascheid auf finanziell gesunden Beinen. Mit einem ausgeglichenen Haushalt geht der 550-Einwohner-Ort ins Jahr 2004.

"Dass Sparsamkeit nicht unbedingt Stillstand oder Rückschritt bedeutet, kann man hier bei uns in Rascheid sehen." Anders als viele seiner Bürgermeister-Kollegen musste Andreas Ludwig seinen Gemeinderat nicht über immer größer werdende Haushaltslöcher informieren, als er dem Ortsparlament den Etatentwurf für das Jahr 2004 vorlegte. Als eine von nur noch drei Gemeinden in der VG Hermeskeil hat es in Rascheid mit dem Haushaltsausgleich geklappt. Und das obschon im Hochwaldort in diesem Jahr beträchtliche Investitionen vorgenommen werden. Bereits in der kommenden Woche soll mit der Erschließung des Neubaugebiets "Im Rindsbraten" begonnen werden, in dem insgesamt 29 Bauplätze entstehen. Im Vermögenshaushalt, der in Einnahmen und Ausgaben auf 339 000 Euro festgesetzt ist, schlägt allein dieses Bauprojekt mit 192 000 Euro zu Buche. Nicht zuletzt wegen dieser Großinvestition wurde auch die Rücklage der Gemeinde in Höhe von knapp 100 000 Euro komplett aufgebraucht und zur Mitfinanzierung der Ausgaben im Vermögenshaushalt verwandt. "Außerdem mussten wir einen Kredit von 42 878 Euro aufnehmen", betonte Ludwig beim Blick auf den Etat. In seiner Haushaltsrede hatte Ludwig darüber hinaus darauf hingewiesen, dass das geplante Neubaugebiet nicht erst seit diesem Jahr den Etat der Gemeinde bestimmt. Rechne man die in der Vergangenheit angefallenen Kosten für Grunderwerb, Vermessung, Umlegung und Bebauungsplan zu den Erschließungskosten hinzu, so belaufe sich der Gesamtaufwand der Gemeinde für das Projekt "Rindsbraten" auf insgesamt 436 400 Euro. "Nur weil wir früher konsequent gespart haben, konnten wir uns jetzt Ausgaben in dieser Größenordnung leisten, sagte Ludwig, der zugleich betonte, dass das Baugebiet ein wichtiger Eckpfeiler für den Ausbau der Infrastruktur des 550-Einwohner-Orts ist. Die laufenden Einnahmen und Ausgaben der Gemeinde, die im Verwaltungshaushalt festgesetzt sind, betragen 483 906 Euro, wobei auch Rascheid nicht vor allgemeinen, auch in anderen Orten zu beobachtenden Entwicklungen verschont blieb. So gibt es auch in Rascheid Mindereinnahmen beim Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer, der mit 104 760 Euro um mehr als 10 000 Euro niedriger liegt als noch 2003. Andererseits ergeben sich durch die Erhöhung der VG-Umlage Mehrausgaben von 6000 Euro. "Das sind schon Summen, die uns weh tun", sagt Ludwig, blickt jedoch gleichwohl optimistisch in die Zukunft. "Wir werden wahrscheinlich auch in den kommenden Jahren über einen ausgeglichenen Haushalt verfügen", beruft sich der Ortsbürgermeister auf die im Plan ausgewiesene dauernde Leistungsfähigkeit der Hochwald-Kommune.

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