Winterliche Temperaturen und ein "lecker Süppchen"

HERMESKEIL. Bei winterlich kühlem Wetter hat der Martinusmarkt viele Menschen, darunter vor allem Familien, nach Hermeskeil gelockt.

Er ist eben kein Markt wie alle anderen, der Martinusmarkt, der Anfang November die Hochwaldstadt zum Anziehungspunkt macht. Wie andernorts ziehen zwar viele nach einem Bummel mit prall gefüllten Taschen von dannen. Schließlich haben an diesem Tag nicht nur Standbetreiber was zu bieten, sondern auch die geöffneten Läden. Doch die meisten Besucher führt eher etwas anderes her. Denn wo sonst trifft man alte Bekannte, die dann einmal Zeit für ein Schwätzchen haben. Das Einkaufen wird da schon mal zur Nebensache. Zumal es ja schon seinen Reiz hat, in aller Ruhe zu stöbern, den Duft von Bienenwachskerzen oder Parfümpröbchen zu schnuppern oder hier und da etwas zu kosten. Kupferkessel und Riesenkochlöffel

Auch ein Blick in die Tüten von Bekannten kann Interessantes zu Tage fördern. So etwa, dass in Hilscheid demnächst Gulasch aus dem Kupferkessel aufgetischt wird. Nachdem Ortsbürgermeister Detlef Haink beim Markt einen passenden Riesenkochlöffel hat auftreiben können, steht dem Helferschmaus nichts mehr im Wege. Ausgiebig gelöffelt wird aber auch mitten im Marktgeschehen. Die Kartoffelsuppe sei "spitzenmäßig", lobt Gudrun Tewaag die Kochkünste des "Lions-Club Hochwald-Hermeskeil". Der Erlös fließt in diesem Jahr laut Club-Präsident Karl-Heinz Kaub in "Lichtblick für Blinde", einer gemeinschaftlichen Aktion mit der Christoffel-Blindenmission. Dennoch muss nicht jeder etwas essen, der beim Markt etwas Gutes tun will. So genügt es etwa, am Unicef-Stand bei Katharina Dupont eine Karte zu erwerben. Der Besucherstrom dürfte nur stärker sein, meint die Hermeskeilerin. Angelika Hamann, die gegenüber Pullover anbietet, findet das aber nicht ungewöhnlich. "Es wird überall ruhiger - die Leute haben das Geld nicht mehr so", sagt sie. "Hochwald-Imker" Karl-Heinz Kochen ist zufrieden und zeigt Verständnis: "Es kleckert sich so hin - jeder muss halt mit dem Pfennig rechnen." Nach der Bilanz von Angelika Kohlhaas vom Hermeskeiler Gewerbeverband dürften letztlich aber alle auf ihre Kosten gekommen sein. "Wir sind rundum zufrieden", kommentiert sie den Besucherandrang, der vor allem viele Familien her geführt habe. Und besonders erfreulich sei: "Die Leute kommen von Nah und Fern - das find ich ganz toll."Ein festes Datum im Terminkalender

Für Familie Maßmann aus Prosterath hat der Markt seit Jahren seinen festen Platz im Terminkalender. Ebenso wie für Anja Jakobs aus Fell. Mit ihrem Mann und den Kindern Ronja und Kevin fährt sie aber nicht nur an Markttagen gern nach Hermeskeil. "Das ist einfacher, als nach Trier zu fahren", begründet sie. Allein schon wegen der Parkmöglichkeiten sei das bequemer - auch wenn ein Arztbesuch anstünde. Auch die aus England stammenden Malborner Neubürger Mariann und Russell Kelly schätzen die vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten in Hermeskeil. Nur beim Arbeitsklima, da vermissten sie England schon, räumt Mariann ein.

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