A cappella mit Gefühl und Humor

Trier · Das Ingenium Ensemble präsentiert Volkslieder und ein paar moderne Stücke.

 Das Ingenium Ensemble singt a cappella im Rheinischen Landesmuseum. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Das Ingenium Ensemble singt a cappella im Rheinischen Landesmuseum. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Foto: Christoph Strouvelle (cst) ("TV-Upload Strouvelle"

Trier Jung und dabei schon unwahrscheinlich gut aufeinander abgestimmt: Der Auftritt des Ingenium Ensembles im Rheinischen Landesmuseum im Rahmen des Mosel Musikfestivals hat bei den 150 Zuschauern für Furore gesorgt. Denn die Leistung der vier Sänger und zwei Sängerinnen aus dem slowenischen Ljubljana hat sie überzeugt. Die Stimmen der vier jungen Männer und der zwei Frauen des Ensembles - vier davon sind Geschwister - brillieren. Immer wieder bilden die tiefen Stimmen der Männer die Grundlagen für die Sopranstimmen der Frauen. Da passt jeder Einsatz, da passt jede Betonung, jede Dynamik und auch jede Stimmung, die die sechs Sänger bei ihrem A-cappella-Auftritt transportieren. So wie in dem slowenischen Volkslied "Marko Skace", das von einem Jungen handelt, der ein Mädchen heiraten will, deren Mutter dieses jedoch nicht erlaubt. Trotz der fremden Sprache kann das Publikum das Werben des jungen Mannes, die Ablehnung der Mutter und die Verwünschungen des abgewiesenen Schwiegersohns mitfühlen.
Beide Hälften des Programms haben sich aus zwölf manchmal sehr kurzen Stücken zusammengesetzt. Begonnen hat der Chor mit zahlreichen Volksliedern, die bis auf zwei deutsche Stücke aus der slowenischen Heimat der Sänger und ihrer benachbarten Länder stammen. Diese sind oft ähnlich arrangiert und haben dabei an kirchliche Choralgesänge erinnert. Doch wird das Programm beim letzten Stück der ersten Hälfte, einem Medley unterschiedlicher slowenischer Volkslieder, etwas lebhafter, was sich nach der Pause fortsetzt. Da ist auf einmal Humor und Witz im Spiel, und auch die bekannteren Melodien wie der Beatlestitel "Yesterday" oder "Time to say Goodbye" machen es dem Publikum jetzt leicht, dem Programm zu folgen. "Yesterday" stimmen die Sänger mit Intensität und Gefühl an, bei dem der Stil des Ensembles immer noch erkennbar bleibt. Und bei "Time to say Goodbye" überzeugen gleich alle drei Sänger, die nacheinander die Strophen anstimmen, mit Kraft und Emotion. Dem Publikum hat das Konzert sichtlich gefallen, zwei Zugaben gab es nach langanhaltendem Applaus.

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