Das Mittelalter lebt

Der dritte mittelalterliche Film der Evangelischen Jugend ist in Arbeit. Jugendliche in und um Traben-Trarbach und aus dem ganzen Gebiet des Evangelischen Kirchenkreises engagieren sich mittlerweile in einem Folgeprojekt der Filmarbeit in der Latsch.

Traben-Trarbach. (red) Manchmal können ganz moderne Probleme die Arbeiten an einem historischen Projekt behindern: Wegen eines Wasserschadens in der alten Lateinschule in Traben-Trarbach musste die jugendliche Film-Crew zeitweilig in das Gemeindehaus in Wolf ziehen. Die Wolfer dürften sich über die mittelalterlich gekleideten Jugendlichen, die "Gewandeten", doch ein wenig gewundert haben - ebenso die Bewohner und Besucher des Rittersaales des Weingutes Böcking, der Grevenburg, des Mont Royal und der Ortsgemeinde Minderlittgen, den anderen Drehorten.

Gedreht wurde und wird für den Film "Alea iacta est", ein Projekt, mit dem sich die 15 bis 20 Jugendlichen im Alter von zwölf bis 16 Jahren seit Herbst 2008 intensiv befassen. Die Geschichte handelt vom Sinn und den Entscheidungsmöglichkeiten im Leben und spielt im mittelalterlichen Genre. Der Tod und der Teufel sind personifiziert, und es ist klar, was hier gut und was hier böse ist. Der alte Gaukler hält Rückblick auf sein Leben... und so nimmt die Geschichte ihren dramatischen Lauf.

Von der Requisite bis zum Drehbuch



Die Jugendlichen haben das Drehbuch selbst geschrieben, einen Teil der Kostüme und Requisiten besorgt, gebastelt und die Drehorte mitausgesucht. Arbeitsbereiche wie Regie, Maske, Kamera, Beleuchtung und Filmschnitt sind ebenfalls in der Verantwortung der Jugendlichen. Und so lernen die Jugendlichen, was alles zum Filmedreh dazugehört. Für manche ist "die Maske" ein echtes Ersterlebnis. Und gerade die Kostüme, die für die Dreharbeiten geliehen worden sind, und die Requisiten sollen das besondere Flair des finsteren Mittelalters erzeugen.

Martin Meuser aus Traben-Trarbach begleitet ehrenamtlich das Projekt. Viele Eltern der Jugendlichen helfen aber auch mit und verteilen so die Aufgaben auf wirklich viele Schultern. Nur so ist ein so großes Projekt wie dieser Film zu bewerkstelligen, denn die großen Szenarien sind ein echter organisatorischer Aufwand. Für die große Szene im Gauklerlager beispielsweise kam Dunja Klimkeit mit ihren Filmtieren und einem großen Teil ihres Mittelalterequipments. Für eine andere Szene in einem Waldgasthaus wurde die Grillhütte Minderlittgen umgerüstet. Es wirkten in der Szene auch neben den Projekt-Jugendlichen noch zehn Erwachsene, Freunde und bekannte Familien mit ihren Kindern mit.

Zu anderen Szenen, wie zum Beispiel auf der Grevenburg, kommt nur ein Teil der Gruppe zusammen. Anfang Juni wird die letzte große Szene im Wald bei Minderlittgen gedreht. Liebe Wanderer, nicht erschrecken: Es wird der Überfall einer Gruppe von Söldnern auf eine Reisegesellschaft dargestellt. Ab August geht der Filmschnitt in seine heiße Endphase. Der fertige Film wird voraussichtlich in einer oder mehreren Filmvorführungen im Herbst/Winter 2009 in Traben-Trarbach und Minderlittgen gezeigt.