Thalfang setzt aufs Konjunkturpaket

Die Gemeinde Thalfang bemüht sich seit Jahren um eine finanzielle Unterstützung für ihre Ortskernsanierung. Eigene Mittel fehlen. Und die Leerstände im Ort nehmen zu. Derzeit setzen Verbands- und Ortsgemeinde ihre Hoffnungen in das neue milliardenschwere "Konjunkturpaket II".

 Im alten Ortskern liegen gut erhaltene Gebäude und Problemfälle dicht beieinander. TV-Foto: Ilse Rosenschild

Im alten Ortskern liegen gut erhaltene Gebäude und Problemfälle dicht beieinander. TV-Foto: Ilse Rosenschild

Thalfang. (iro) Thalfang ist entweder zu groß oder zu klein. Zu klein, um Mittel aus der Städtebauförderung zu bekommen, worum sich die Kommunalpolitik in den Jahren 2001 bis 2003 vergeblich bemüht hatte. Und zu groß, um in das Förderschema der Dorferneuerung zu passen.

An diesem Dilemma ist in der Vergangenheit eine Ortskernsanierung gescheitert. Inzwischen sind vor allem im alten Ortskern die Probleme offensichtlich. Mittlerweile stehen auf engstem Raum fünf Häuser leer. Sie bieten - obwohl ortsbildprägend - teilweise einen desolaten Anblick.

Das Problem ist erkannt. Auch im Rahmen der Dorfmoderation legte ein Arbeitskreis den Finger in die Wunde. Als eine der ersten Projekte hatten die Bürger die Verbesserung der baulichen Situation an der Ecke Koblenzer Straße/Hauptstraße/Kirchgasse gefordert (der TV berichtete).

Anders als in der Nachbargemeinde Morbach fehlt in Thalfang das Geld, um eigene Förderprogramme aufzulegen. Deshalb richten sich dort die Hoffnungen auf das neue Konjunkturpaket II des Bundes. Immerhin 625 Millionen Euro sollen nach Rheinland-Pfalz fließen, davon immerhin 100 Millionen in Infrastrukturmaßnahmen.

Das Projekt muss 2010 fertiggestellt werden



Wichtigste Bedingung: Die Projekte müssen noch in diesem Jahr begonnen und 2010 fertiggestellt werden. Innenminister Karl Peter Bruch empfahl bei seinem Besuch in Thalfang im Gespräch mit Hans-Dieter Dellwo, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Thalfang, und Ortsbürgermeister Franz-Josef Gasper am Freitag, Fördermittel für Ankauf und Abriss der Hamann'schen Scheune sowie für die Neugestaltung des Platzes gegenüber der "Alten Post" aus Mitteln des Konjunkturpakets zu beantragen. Die Zeit drängt. Bis zum 15. März muss der Brief in Mainz sein. Thalfangs Ortsbürgermeister Franz-Josef Gasper will die Verhandlungen mit den Eigentümern forcieren.

Auch ein Sanierungskonzept will der Ortsbürgermeister zeitnah auf den Weg bringen. Denn im Rahmen der Dorferneuerung gibt es Fördermöglichkeiten für "zentrale Orte" wie Thalfang.

Ähnlich wie bei der Dorferneuerung können öffentliche und private Projekte gefördert werden. In diesem Zusammenhang wies Gasper auf eine Eigentümer-Befragung im Rahmen der Dorfmoderation hin, nach der ohnehin knapp die Hälfte der befragten Personen im Ortskern Baumaßnahmen planen. Bürgermeister Hans-Dieter Dellwo sieht "gute Ansätze, um kurzfristig Verbesserungen im Ortskern herbeizuführen".

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