Zum Vaterunser ein Tritt auf die Pedale

WITTLICH. (noj) Eine Orgel ist ein Instrument, das zwar wunderschöne Musik machen kann, aber eigentlich sieht niemand so richtig, wie das funktioniert. In dem Orgelkonzert für Kinder in der St. Bernhard-Kirche in Wittlich versuchte Organist Reinhold Schneck, den Besuchern die Funktion und den Klang einer Orgel näher zu bringen.

Mit der kleinen Orgelpfeife Zinni nahm Reinhold Schneck die Besucher in der St. Bernhard Kirche mit auf die Reise zu verschiedenen Orgeln. Zinni war eine Orgelpfeife aus der St. Markus-Kirche, wollte sich bei den Renovierungsarbeiten nicht hinter einer Folie einsperren lassen und machte sich lieber selbstständig. In St. Bernhard wurde die kleine Pfeife, so hieß es jedenfalls in der Geschichte, die Schneck dazu vortrug, freudig begrüßt, was der Organist mit eine Stück von Louis J.A. Lefebure-Wely demonstrierte. Dann spielte er ein Stück auf den ganz kleinen Pfeifen, dann mit den hölzernen Pfeifen, den Flöten. Die Besucher erfuhren außerdem, dass es auch eine Tastenreihe für die Füße gibt, so dass man auch ohne die Hände Musik machen kann. Schneck erklärte, dass die Orgeln in den verschiedenen Kirchen von unterschiedlicher Größe sind. So habe die Orgel in St. Bernhard 1600 Pfeifen, St. Markus immerhin 2700 und ganz große Orgeln in Domkirchen seien sogar mit über 5000 Pfeifen ausgestattet. Auch die Tastaturen seien unterschiedlich. Auf einer Leinwand wurden Bilder gezeigt, die ein, zwei, drei oder sogar vier Tastenreihen haben. Um die Geschichten rund um die Orgel nicht langweilig werden zu lassen, gab es immer wieder musikalische Einlagen und neue Bilder auf der Leinwand. An die Oper von "Peter und dem Wolf" fühlte man sich erinnert, als Schneck mit der Orgel die Geräusche verschiedener Tiere nachmachte und ein Vögelchen, eine Ente, einen Wolf und zum Schluss ein Ferkel, das mit einer Maus um die Wetter rennt, zu Gehör brachte. Zum Schluss kehrte die kleine Orgelpfeife Zinni wieder in die St. Markus-Kirche zurück, damit sie an ihre richtige Stelle zurückfindet. Die Erklärungen und Demonstrationen waren recht eindrucksvoll und gaben einen Eindruck von einem zwar großen Instrument, dessen Musik aber doch immer aus dem Hintergrund oder auf Neudeutsch dem "Off" zu kommen scheint.

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