Gut gesattelt: In Waxweiler helfen die Bürger den Flüchtlingen in der Gemeinde mit Fahrradspenden

Waxweiler · Wer mobil ist, kommt besser zurecht: In Waxweiler haben einige Bürger dazu aufgerufen, den Flüchtlingen im Feriendorf Fahrräder zu schenken - und viele halfen mit. Rund 20 Räder für Kinder und Erwachsene wurden gespendet.

 Schöne Aktion: Flüchtlinge, Helfer und die fahrbaren Untersätze. Foto: Fritz Knob

Schöne Aktion: Flüchtlinge, Helfer und die fahrbaren Untersätze. Foto: Fritz Knob

Foto: (e_pruem )

Waxweiler. "Es geht nicht nur um Spaß, es geht wirklich auch darum, dass die Leute mobil sind", sagt Ilona Knob aus Waxweiler. "Wie wollen sie sonst zum Praktikum oder zur Lehre oder zum Deutschkurs kommen?"
Gute Frage - und Grund für eine flotte Hilfsaktion: Gemeinsam mit ihrem Mann Fritz, mit Petra Groben, Jürgen Thielen und dem Ortsgemeinderat rief Ilona Knob deshalb alle Bürger im Dorf dazu auf, Fahrräder zu spenden, damit die Flüchtlinge im wörtlichen Sinn in die Gänge kommen.Keine Busanbindung

Eine Initiative, die kräftig Früchte trug: Viele Bürger überließen den Flüchtlingen ein oder mehrere Fahrräder, insgesamt kamen etwa 20 zusammen.
Ein weiterer Grund für die Aktion: Die Feriensaison beginnt, die Häuser im Park müssen geräumt werden, weil sie an Urlauber vermietet sind. Und die Verbandsgemeinde Arzfeld hat nicht die Möglichkeit, alle Flüchtlinge wieder zusammen unterzubringen. Dadurch werden die Menschen aus Syrien, Afghanistan, Eritrea und dem Iran auseinandergerissen und auf Ortschaften verteilt, die keine oder nur unzureichende Anbindungen an öffentliche Verkehrsmittel haben.
Aber Internet und Telefon ersetzen eben nicht den direkten Kontakt zueinander. Da hilft es schon, wenn man sich aufs Rad setzen und zu den neu gewonnenen Freunden fahren kann.
Denn seit die Flüchtlinge in der Gemeinde wohnen, seien sie zu einer verschworenen Gemeinschaft zusammengewachsen, sagt Ilona Knob. Die Räder wurden teils wieder in Schuss gebracht und dann verlost, ein Vorschlag von Petra Groben: Damit sich keiner benachteiligt fühle, wenn er ein nicht mehr ganz taufrisches Rad bekomme.
"Ich fand das super, wie sich die Initiatoren für die Flüchtlinge eingesetzt haben", sagt Ortsbürgermeister Manfred Groben. Von den etwa 40 im Park untergebrachten Menschen seien jetzt alle mit Rädern bestückt, die sich welche gewünscht hatten.
Die Flüchtlinge müssen den Park bis Ende April verlassen, sagt Groben. Und richtet einen Appell an alle Bürger, die noch Wohnraum frei haben, diesen der Verbandsgemeinde zur Verfügung zu stellen: "Das würde der VG die Aufgabe unheimlich erleichtern." fpl

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