Gerammt und kassiert?

TRIER. (hel) "Eine Heerschar von Zeugen", die in verschiedene Verkehrsunfälle verwickelt waren, werden in den nächsten Monaten vor dem Trierer Landgericht erwartet. Die Unfälle soll ein 41-jähriger Trierer fingiert haben, um bei Versicherungen abzukassieren.

Auffahrunfälle und Zusammenstöße passieren vor allem im Stadtverkehr schnell, und oft ist nicht klar, wer der Schuldige ist. Ein 41-jähriger Mann aus Trier hat sich dies scheinbar zu Nutze gemacht: Er soll zwischen 1997 und 2002 in Trier und an anderen Orten eine Vielzahl von Unfällen provoziert haben, um anschließend den angeblichen Schaden bei der Haftpflichtversicherung der jeweiligen Unfallgegner geltend zu machen. Teilweise soll er mit dieser Taktik Erfolg gehabt haben. In zwei Fällen soll der Angeklagte wissentlich falsch Strafanzeige gegen Autofahrer wegen Unfallflucht und Straßenverkehrsgefährdung erstattet haben. Auf dem Parkplatz der Post in der Moltkestraße in Trier habe er absichtlich mit seinem Auto ein fahrendes Mofa gerammt, heißt es weiter in der Anklageschrift. Schon vorher habe es einen Streit mit dem Fahrer gegeben. Außerdem soll der Angeklagte in vier Fällen wissentlich falsch bei der KFZ-Zulassungsstelle in Trier versichert haben, er habe seine Fahrzeugscheine verloren, um die Originalpapiere für spätere Straftaten zurück zu behalten. Zudem soll er als Zeuge vor Gericht die Unwahrheit gesagt haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm deshalb Betrug in zehn Fällen, versuchten Betrug in neun Fällen, gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr in 18 Fällen, gefährliche Körperverletzung, uneidliche Falschaussage vor Gericht, falsche Verdächtigung und falsche eidesstattliche Versicherung vor. Weil zahlreiche Einzelfälle verhandelt werden und laut Gerichtssprecher Armin Hardt "eine Heerschar von Zeugen" vor dem Kadi erwartet wird, sind insgesamt zwölf Gerichtstermine bis zum 16. Januar 2004 angesetzt.

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