Kampf um Spangdahlem

SPANGDAHLEM. Die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen des US-Flugplatzes Spangdahlem gehen weiter. Auf Einladung mehrerer Bundestagsabgeordneter und Landräte fliegt am übernächsten Montag eine 35-köpfige Delegation nach Berlin. Top-Programmpunkt: ein Gespräch mit Verteidigungsminister Peter Struck.

Ist die Zukunft des US-Luftwaffenstützpunkts Spangdahlem gesichert, oder ziehen sich die Amerikaner nach 50 Jahren möglicherweise in nicht allzu ferner Zukunft aus der Eifel zurück? Bislang gibt es auf diese Fragen keine definitiven Antworten, dafür reihenweise Spekulationen. Fakt ist: Den in Europa stationierten US-Truppen stehen dramatische Veränderungen ins Haus. Weniger GIs, weniger Stützpunkte, weniger Kosten, lautet das erklärte Ziel der Planer im Pentagon.Noch aber weiß niemand, welche US-Einrichtungen der Abspeck-Kur zum Opfer fallen werden. Sicher ist nur: Die Airbase Ramstein/Pfalz steht nicht auf der Streichliste. Das sagte unlängst Luftwaffengeneral Charles F. Wald in Washington. Bei dieser Gelegenheit äußerte sich der stellvertretende US-Oberkommandierende in Europa auch zur Airbase Spangdahlem: "Es macht großen Sinn, Stützpunkte wie Spangdahlem in Deutschland oder Moron in Spanien zu behalten, weil sie eine lange Start- und Landebahn haben und viele Flugzeuge abfertigen können." Das klingt nicht nach einer kurz bevorstehenden Räumung der Eifel-Airbase. Mehrere Bundes-, Landes- und Kommunalpolitiker wollen sich dennoch nicht allein auf solche Aussagen verlassen und etwas nachhelfen, um die GIs "fest in der Region zu verankern", wie einer der Betroffenen betont.Wenige Wochen, nachdem die Amerikaner den 50. Geburtstag der Airbase Spangdahlem gefeiert haben, wird es deshalb am übernächsten Montag in Berlin eine Art Nachfeier geben. Zu der haben eingeladen die Bundestagsabgeordneten Elke Leonhard (SPD), Bernhard Kaster und Peter Rauen (beide CDU), die Landräte Beate Läsch-Weber und Roger Graef (beide CDU) sowie Michael Dietzsch, Chef der Bitburger Getränke-Holding. Vorausichtlich mit einem Flugzeug der Bundesluftwaffe wird die 35-köpfige Delegation (US-Militärs, Politiker und Unternehmer) am frühen Montagmorgen von Spangdahlem aus nach Berlin abheben. Dort steht unter anderem ein Empfang bei Bundesverteidigungsminister Peter Struck (SPD) auf dem Programm, ferner Gespräche mit deutschen Verteidigungsexperten und ein bisschen Sightseeing an der Spree."Wir wollen den Amerikanern Dankeschön sagen für ihre langjährige Präsenz und die Freundschaft weiter vertiefen", begründet Mitinitiatorin Elke Leonhard den Tagesabstecher in die Hauptstadt. Dass die beiden großen Parteien in dieser Frage an einem Strang zögen, nennt Leonhard "eine gute Geste". Ähnlich äußert sich auch der Bitburg-Prümer Landrat Roger Graef, der Anfang Juni bereits in Amerika für den Fortbestand der Eifel-Airbase trommelte. "Wir kämpfen um den Standort Spangdahlem", sagt der CDU-Politiker.Damit der Berlin-Trip auch im fernen Washington registriert wird, sind neben zahlreichen amerikanischen Militärs auch US-Medien eingeladen.

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