Verbraucher: Der Kluge kauft, was er kennt

Habscheid · Die Nachrichten um dioxinverseuchte Hühnereier haben zumindest eine positive Konsequenz: Der Kunde kauft derzeit lieber Produkte, die geprüft und von klarer Herkunft sind. Davon profitieren auch die Lieferanten der Eifel-Eier.

Habscheid. (fpl) "Da hat jetzt einer Mist gebaut, und die ganze Branche wird gedeckelt", sagt Lambert Lehnertz aus Habscheid (Eifelkreis Bitburg-Prüm), Besitzer eines der größten Geflügelhöfe in der Region mit 35 000 Hennen. Lehnertz, der auch für die Regionalmarke Eifel produziert, beliefert rund 70 Supermärkte in der Eifel, an der Mosel, in Aachen und Köln. Sein Hof trägt das Landes-Siegel für besonders artgerechte Tierhaltung und wird regelmäßig kontrolliert.

Von einem Einbruch bei den Verkäufen könne im Zuge des aktuellen Skandals aber keine Rede sein. Im Gegenteil: Bei einigen seiner Abnehmer seien die Regale regelrecht "geräumt". Der Grund: Der Verbraucher greife gerade in diesen Zeiten verstärkt zum regionalen Produkt von geprüften Herstellern, die er kenne.

Der Geflügelhof bezieht sein Futter unter anderem auch aus Nordrhein-Westfalen, von den Muskator-Werken in Düsseldorf. Aber: "Die werden mehrfach kontrolliert", sagt Lehnertz. Außerdem liege ihm eine schriftliche Erklärung von Muskator vor. Zitat: "Wir arbeiten ausschließlich mit etablierten, zertifizierten Lieferanten, deren Sorgfalt und Zuverlässigkeit Bestandteile unseres Qualitäts-Managementsystems sind. Waren des betroffenen Herstellers von Futterfetten werden von uns nicht verarbeitet."

Lehnertz führt die Dioxin-Verseuchung auf "menschliches Versagen und Schlamperei" zurück. Außerdem: "Wer billige Eier produziert, muss auch billiges Futter kaufen." So sei das betroffene Mischfutterwerk auch nicht dem "Verein für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen" (KAT) angeschlossen. KAT, größte europäische Dachorganisation der Legehennen-Halter, zertifiziert Futtermittelhersteller, Packbetriebe und Geflügelhöfe wie die von Lehnertz und vielen seiner Kollegen.

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