Bälle werfen mit zwei echten Miezen

Igel · Per Losentscheid haben zehn Grundschulen in der Region unter zahlreichen Bewerbern einen Sporttag mit den Miezen der DJK/MJC Trier gewonnen. Zweimal 90 Minuten trainieren die Profisportlerinnen dann mit den Kleinen in der eigenen Schulsporthalle. Auch die Kinder der Grundschule Igel waren mit dabei.

 Verschnaufpause nur fürs Foto: Mégane Vallet (links) und Judith Derbach mit den Igeler Grundschulkindern der 4. Klasse. TV-Foto: Friedhelm Knopp

Verschnaufpause nur fürs Foto: Mégane Vallet (links) und Judith Derbach mit den Igeler Grundschulkindern der 4. Klasse. TV-Foto: Friedhelm Knopp

Igel. Die Lage ist für die Handball-Miezen der DJK/MJC Trier bitter ernst: letzter Tabellenplatz in der ersten Bundesliga und drohender Abstieg. Doch für Grundschulkinder sind solche Probleme zweitrangig, wenn zwei echte Miezen in ihrer Sporthalle erscheinen, um mit ihnen einige Trainingsstunden nach Profiart zu halten. Möglich macht dies die Jugend- und Sportförderung der Sparkasse Trier, die für zehn ausgeloste Grundschulen der Region ein solches Treffen organisiert hatte.
Igel ist handballbegeistert


Laufen, stoppen, kurze Wende, Abwurf aufs Tor, Ballsicherheit und schnelle Reaktion: Für die 15 Igeler Grundschulkinder der vierten Klasse spulen die beiden DJK/MJC-Spielerinnen Judith Derbach und Mégane Vallet das (fast) volle Trainingsprogramm ab. Ort ist die handballerprobte Sporthalle im handballbegeisterten Moselort Igel. Die beiden Profis gehen die Sache mit Ernst an - sie sind nicht gekommen, um hier eine bunte Vormittags-Kinderbelustigung zu veranstalten. Das sollen sie auch nicht, wie Rektorin Karin Steinebronn erklärt: "Das sind Sondersportstunden, für die wir heute extra den Stundenplan umgestellt haben."
Ina Bach, Spielleiterin des HSC Igel und Schulelternsprecherin Claudia Steinmetz, deren eigene Tochter Caroline unten auf dem Feld aktiv ist, verfolgen das Training von der Zuschauertribüne aus. Unten sind die Kinder voll bei der Sache, folgen diszipliniert den Anweisungen der beiden Profis. Für Kurzinterviews mit dem Volksfreund bleibt da wenig Zeit, sie wollen alle sofort zurück ins Trainingsgeschehen, jede Minute zählt.
"Naja, so geht eben normales Handballtraning", meint Julian. Der Neunjährige kann das vergleichen, denn er ist seit etwa zwei Jahren Mitglied der HSC Minis und will in die D-Jugend. Auch Janine (10) ist schon im HSC dabei. Janine: "Ich finde, die machen Handballtraining wie wir sonst auch. Aber das macht halt besonders Spaß mit denen. So, kann ich jetzt wieder zurück?" Auch Caroline (9) meint: "Das ist so was wie normaler Sportunterricht, aber mit den Miezen ist es schon etwas Besonderes." Auch Caroline will schnell zurück ins Getümmel, während hinten gerade ein Ball im Netz landet.
"Handball wird in Igel großgeschrieben - die Miezen sind für die Kinder ein Begriff", sagt die kommissarische Schulleiterin Steinebronn. Die Gelegenheit, einmal mit Bundesligaspielerinnen in Kontakt zu kommen, sei für die Schüler ein Gemeinschaftserlebnis, das sie nicht mehr vergessen würden.
Extra

Die DJK/MJK-Handballerinnen gehen nach eigenen Angaben gerne zum Sportunterricht in die Schulen. "Die Arbeit mit den Kindern macht Spaß und ist eine interessante Abwechslung", sagen sie. Übrigens sind alle Spielerinnen aus dem Miezen-Kader in das Schulprogramm eingebunden. Wer wann mit wem wohin geht, bestimmt aber der Terminplan, denn die meisten der Miezen gehen als Halbprofis noch einer beruflichen Nebentätigkeit nach. f.k.

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