Der Klang Italiens an der Mosel

Schweich · Das aktuelle Album "Lappartenenza" und ein bisschen Nostalgie: Pippo Pollina ist auf seiner Europa-Tour mit dem Palermo Acoustic Quintett erstmals in Schweich aufgetreten. Die Musiker haben an der Mosel sicher neue Fans gewonnen.

 Pippo Pollina und Musiker des Palermo Acoustic Quintetts begeisterten in Schweich. TV-Foto: Katja Bernardy

Pippo Pollina und Musiker des Palermo Acoustic Quintetts begeisterten in Schweich. TV-Foto: Katja Bernardy

Schweich. Ursprünglich sollte das Konzert in der Schweicher Synagoge stattfinden, doch weil so viele Pippo Pollina live erleben wollten, hatte Organisator Christoph Kramp von Station K die Veranstaltung kurzerhand ins Bürgerzentrum verlegt.
Lieder mit Tiefgang


Mit einem instrumentalen Vorspiel stimmten der Liedermacher an der Gitarre und das Palermo Acoustic Quintett die rund 300 Zuhörer auf gut zweieinhalb Stunden Lieder mit Tiefgang ein. Das Auftaktstück "Preludio" ist Teil des neuen Albums "Lappartenenza" (übersetzt: Zugehörigkeit). Wo gehöre ich hin? Diese Frage steht im Mittelpunkt von Pollinas 19. Album.
Der aus Palermo stammende Musiker ist ein Wanderer zwischen zwei Welten: In Sizilien geboren und aufgewachsen, ist Zürich heute seine Wahlheimat. Der vielfach ausgezeichnete Musiker besitzt zwei Staatsangehörigkeiten. Auch musikalisch lässt er sich nicht in eine Schublade packen: manche seiner Lieder strotzen vor Kraft, die Balladen sind sanft und sensibel. Zwischen den Songs unterhält er das Publikum mit Plaudereien - sowohl in Deutsch als auch in Italienisch, mal sind sie politisiert, mal ulkig.
In Schweich verriet er etwa, wie manches alte Lied, das er erwägt hatte, aus dem Programm zu streichen, es dann doch immer wieder ins Repertoire schaffte. "Sie haben die Fähigkeit zur Tür hinauszugehen und wieder durchs Fenster hineinzukommen", erklärte Pollina. Zwei dieser Klassiker sind "Caminando" und "Centopassi - ein Protestlied zum Tod von Politikern, die von der Mafia ermordet wurden. Und Pollina packt die Emotionen vor allem der Generation "40 plus" in seine poetischen Texte und fließenden Melodien. "Die Band ist eine gemischte Salat aus Italienern und Schweizern", stellte er charmant das exzellent spielende Palermo Acoustic Quintett vor: Roberto Petroli (Klarinette, Saxofon, Ewi), Max Kemmerling (Gitarre), Luca Lo Bianco (Bass), Fabrizio Gianbanco (Schlagzeug) und Tino Horat (Keyboards).
Für Annette Götten (44) aus Mandern war es das achte Pippo- Pollina-Konzert. "Die Musik, die ausdrucksstarke Stimme, die Texte, toll", schwärmte sie. Uschi Hildebrand (48) hat den Liedermacher nun zum dritten Mal live erlebt. "Neu ist die Kombi mit dem Quintett." Die Band fülle den Saal anders, kräftig, das mache Spaß, sagte die Schweicherin.
Ein junger Mann aus Konz war zum ersten und garantiert nicht zum letzen Mal, wie er sagte, mit dabei.
Nach 20 Liedern, Erzählungen, Videoclips und vier Zugaben verabschiedete sich der Liedermacher am Piano von einem begeisterten Publikum mit "La vita è bella cosi comè".
Sicher gehört er nochmal nach Schweich auf die Bühne.
Am 26. Juli geben Pippo Pollina und das Palermo Acoustic Quartett ein Open-Air-Konzert auf der Burg Saarburg. Der Vorverkauf ist gestartet.

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