In Zewen fließt jetzt blaues Blut

So ein hohes Amt gab es im Trierer Stadtteil Zewen noch nie: Bei der traditionellen Erdbeerkirmes-Eröffnung ist mit der 15-jährigen Aurélia Grundhöfer erstmals eine Erdbeerkönigin gekürt worden.

 Historische Stunde in Trier-Zewen: Beim Anstoßen mit der ersten Erdbeerkönigin Aurélia I. (Vierte von links), natürlich mit Erdbeerbowle, möchten alle dabei sein. TV-Foto: Ludwig Hoff

Historische Stunde in Trier-Zewen: Beim Anstoßen mit der ersten Erdbeerkönigin Aurélia I. (Vierte von links), natürlich mit Erdbeerbowle, möchten alle dabei sein. TV-Foto: Ludwig Hoff

Trier-Zewen. (LH) "Es gibt Königinnen für Kartoffeln und Wein - nur bei den Erdbeeren soll es keine sein? Doch anders ist das nun in Zewen: Hier soll es ab heute eine geben." Mit diesen flotten Reimversen wandte sich Aurélia I. (Grundhöfer), soeben gekrönte erste Zewener Erdbeerkönigin, an die versammelte Festgemeinde in der Erdbeermeile "Fröbelstraße".

2009 geht in die Zewener Analen ein. Denn eine Erdbeer-Repräsentantin, ausgestattet mit Krone und Schärpe, gab es bislang noch nie. Obwohl Zewener Erdbeeren in aller Welt "im Munde" sind. Die Idee zur Königinnen-Krönung hatte Helmut Mertesdorf, Nachfolger von Maria-Elisabeth Grünhäuser im Amt als Ortsvorsteher (der TV berichtete). Die 15-jährige Aurélia sagte sofort ja zur Aufgabe.

Grund für die Kirmes-Verlegung in den Sommer war das bekannte schlechte Wetter im November, bei dem sich nicht gut feiern lässt. Der Erfolg gibt den Zewenern recht. Um in "Erdbeer-Bowle-Menge" zu messen: Aus den ursprünglich zehn Litern über die Kirmestage wurden zuletzt mehr als 300 Liter des prickelnden Getränks. Verständlich, dass bereits am Samstag am Erdbeer-Bowlen-Stand mächtig Betrieb herrschte. Inge Zimmer, Marianne Mertesdorf, Renate und Sandra Karl leerten ihr Glas voller Genuss.

Als absoluter Freund der Zewener Erdbeere gab sich Triers Oberbürgermeister Klaus Jensen zu erkennen. Doch der schwört weniger auf Flüssiges, sondern mehr auf Obsttorte mit Zewener Erdbeeren: "In fast schon sträflichem Ausmaß mit sehr viel Sahne darauf", gesteht Jensen ein. Figurmäßig ist da nichts zu sehen - vielleicht deshalb, weil der OB wieder einmal mit dem Fahrrad unterwegs zu den Terminen ist.

Für den reibungslosen Ablauf bei der Kirmes sorgt wie immer der veranstaltende Zewener Kulturring. An dessen Spitze steht nach 27 Jahren nicht mehr Erwin Müller, sondern Dieter "Charly" Borg. "Wir alle empfinden für dich Hochachtung, Freundschaft und Anerkennung", lobte der neue Vorsitzende seinem Vorgänger und überreichte ein Präsent. Für den guten Ton sorgte der heimische Musikverein unter Leitung von Georgi Sekeyra.

Zum Kirmes-Kehraus lädt der Kulturverein Zewen für den heutigen Montag in die "Erdbeermeile" Fröbelstraße ein - natürlich mit Bowle.

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