Die "Funkis" haben ausgefunkt

Schweich-Issel · Es ist vorbei: Die beliebte Showband "De Funkis" hat sich aufgelöst. Hunderte haben in der Halle des ICV in Schweich-Issel das Abschiedskonzert erlebt. Das Bedauern ist groß.

Schweich-Issel. Die seit fünfzig Jahren im Trierer Land überaus beliebte Showband "De Funkis" hat sich aufgelöst. In der Halle des Isseler Cultur Vereins (ICV) stehen beim Abschiedskonzert Hunderte Fans Kopf an Kopf. Sie erleben nochmals mehrere Stunden "ihre" Band, wiegen sich im Takt und singen lauthals mit.
Zunächst hatte der Präsident des ICV, Stefan Becker, über 25 Kinder der Eurener Kirchturmkooben auf die Bühne gebeten. Das hatte natürlich seinen Grund, denn Funki-Chef Werner Bodschard leitet den Kinderchor musikalisch. Danach rief Becker die Akteure der Band nacheinander auf die Bühne. Sie erhielten vorab schon einen stürmischen Applaus.
"Die Jung\'s von der Musel" und die Kirchturmkooben wissen gleich von Anfang an das Publikum in ihren Bann zu singen. Mit dabei sind viele Karnevalisten aus der Stadt Trier und dem Umland, denn hier hatten "De Funkis" ihre Wurzeln, und nicht zu vergessen auch die ehemaligen "Funkis". Über tausend Mal standen die Musiker in den vielen Jahren auf karnevalistischen und Sommerbühnen (der TV berichtete).
Der Kinderchor gefällt beim Abschiedskonzert und hat keine Scheu, vor so vielen Menschen zu singen. Die jungen Sänger entführen ihre Zuhörer auf eine Reise um die Welt mit gängigen Schlagern.
Bodschard hatte sichtlich Spaß mit den singenden Kindern. Mit beiden Beinen wippt er zum Takt, gibt mit der linken Hand den Einsatz und spielt mit der Rechten strahlend auf dem Klavier bei allen Werken und den verrockten Kinderliedern.
Nach rund einer Stunde sind dann die Funkis allein auf der Bühne beim "Last Concert", wie es der Flyer beschreibt. Sie bringen nochmals zu Gehör, was vielen Tausend Menschen in den fünf Jahrzehnten musikalisch gefallen hat und zum Mitsingen und Feiern animierte. Nach über vier Stunden "Funki-Marathon" naht das Ende. Doch die zahlreichen erschienenen Zuhörer, die an dem Abend nochmals so richtig die Musik der Funkis genießen, fordern eine Zugabe nach der anderen. Die Musiker stimmen immer wieder an, bis sich die Musiker irgendwann dann doch mit einem "Danke und guten Abend" verabschieden.
Günter Fesel aus Quint sagt: "Ich finde es schade, dass ihr aufhört. Die Szene wird um einiges ärmer und trübseliger." Manche neue "Möchtegernbands" könnten das Althergebrachte nicht ersetzen. Walter Schmitz (Trier-Ruwer), von der Interessengemeinschaft Karneval Römische Weinstraße, resümiert: "Alles Schöne hat mal ein Ende." Der Erlös der Veranstaltung, rund 500 Euro, kommt dem Kindergarten Issel und dem Eurener Kinderchor zugute.

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