Ab drei Tassen wird's interessant

Atmosphäre, Gemütlichkeit und leckere, selbst gebackene Kuchen und Torten - dies sind besondere Kennzeichen von Bauernhofcafés. In Rheinland-Pfalz soll es bald mehr solcher Angebote geben.

Gerolstein/Daun/Mainz. (red) In Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein oder Niedersachsen haben sie Tradition und sind fester Bestandteil des touristischen Angebots in den dortigen Urlaubsregionen. Auch in Rheinland-Pfalz gibt es inzwischen Bauernhof- und Winzercafés, die mit ihren Angeboten Gäste auf den Betrieb einladen.Für gastronomische Angebote von Bauernhöfen gilt Ähnliches wie für den Ab-Hof-Verkauf: Wichtig ist es, sich für Kunden und Gast nachvollziehbar von anderen Anbietern zu unterscheiden. Dies ist einerseits für eine gute Positionierung am Markt notwendig, zudem bieten sich wertvolle Marketingchancen, da Angebote von Bauernhöfen beim Kunden ein besonders gutes Image besitzen. Zur Beurteilung der Qualität einer Bauernhofgastronomie sind die Bereiche Bauernhofqualität (Anbindung an einen landwirtschaftlichen Betrieb, Hofbild und Außenbereich), Ausstattungsqualität im Innenbereich mit Gastraum und Sanitärbereich (Ambiente, Raumklima, Sauberkeit, Farbgestaltung) und Produkt- und Dienstleistungsqualität (Speisen und Getränke, Service, Preis-Leistungsverhältnis) genauer zu betrachten. Als Klassifizierungssymbol dienen Kaffeetassen, von denen eine bis fünf "verliehen" werden. Erfahrungsgemäß werben Betriebe ab drei Kaffeetassen mit dem Klassifizierungsergebnis. Da den Betrieben das detaillierte Bewertungsergebnis mitgeteilt wird, dient die Klassifizierung auch der betrieblichen Weiterentwicklung. Nordrhein-Westfalen geht mit gutem Beispiel voran

Erfahrungen aus Nordrhein-Westfalen zeigen, dass die 22 bisher klassifizierten Hofcafés mit der Prämierung einen hohen Werbeeffekt erzielen. Die Betriebe werden namentlich veröffentlicht. Mit dem neuen Klassifizierungsangebot für Hofcafés unterstützt die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz die Qualitätsbemühungen von Betrieben in diesem speziellen Einkommensbereich der Landwirtschaft und des Weinbaus. Die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz klassifiziert künftig nach dem System der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Erhoben wird die gleiche Klassifizierungsgebühr (480 Euro im Anmeldejahr, 200 Euro ab dem Folgejahr). Damit erwerben sich die Betriebe das Recht, mit dem Ergebnis der Klassifizierung werben zu dürfen. Sie werden namentlich im Internet und in einem Faltblatt "Bauernhofcafés in Rheinland-Pfalz" veröffentlicht. Zudem wird die Kammer das System im Rahmen ihrer Öffentlichkeitsarbeit bewerben. Den Betrieben wird eine Zertifizierungsurkunde verliehen und ein Prämierungsschild ausgehändigt. Nach den derzeitigen Planungen soll der erste Klassifizierungsdurchgang noch vor der Urlaubssaison im Sommer 2007 durchgeführt werden.Interessierte Bauernhofcafés können sich daher ab sofort bei der Landwirtschaftskammer melden. Informationen gibt es unter der Telefonnummer 0671/793-1162 und 793-1153. Anmeldeschluss für den ersten Prämierungsdurchgang ist der 25. Mai 2007.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort