Drei Salmer "san rot-weiß"

Salm · Andreas und Klaus Dietz sind wohl die größten Bayern-Fans im Kreis. Und das ist weithin sichtbar. Denn beide haben das elterliche Haus in Salm in den Bayern-Farben Rot und Weiß gestrichen. Nach dem Erringen der Deutschen Meisterschaft und dem Champions-League-Titel hoffen sie nun auf einen Sieg ihrer Bayern beim DFB-Pokal-Finale am heutigen Samstag gegen den VfB Stuttgart.

 Die Brüder Andreas und Klaus Dietz haben ihr Haus in Salm in den Bayern-München-Farben angestrichen. Mit Andreas' Sohn Michel steht schon die nächste Fan-Generation bereit. TV-Foto: Hemut gassen

Die Brüder Andreas und Klaus Dietz haben ihr Haus in Salm in den Bayern-München-Farben angestrichen. Mit Andreas' Sohn Michel steht schon die nächste Fan-Generation bereit. TV-Foto: Hemut gassen

Salm. So ein tolles Jahr haben die eingefleischten Bayernfans Andreas und Klaus Dietz aus Salm noch nicht erlebt. "Das war eine unglaubliche Saison und ein schöner Ausgleich für die Schmach, die wir in den letzten zwei Jahren ertragen mussten", sagt Andreas Dietz. Zuerst die absolut souveräne Meisterschaft von Bayern München in der Bundesliga mit 25 Punkten Vorsprung, dann vergangenes Wochenende der 2:1-Sieg beim Champions-League-Finale in London gegen Borussia Dortmund. Und nun steht am Samstag in Berlin das DFB-Pokal-Finale gegen den VfB Stuttgart an. Andreas Dietz sagt: "Das wird eine ganz klare Sache und ein Debakel für Stuttgart. Die Bayern schießen die aus dem Stadion und gewinnen 6:0", ist der Tipp des 50-jährigen Maschinisten.
Mit ihrem rot-weißen Bayern- Haus sind die beiden Brüder wohl in ganz Deutschland bekannt. "Die Leute kommen in Bussen, mit Motorrädern und Fahrrädern hier vorbei, steigen aus, sind begeistert und machen Fotos. Das ist schon Wahnsinn. Manche klingeln auch bei uns und fragen, ob sie Fotos machen können oder wollen selbst vor dem Haus fotografiert werden", erzählt Andreas Dietz.
Doch wie kommt man überhaupt dazu, sein Haus in so auffälligen Farben zu streichen? "1999 sind wir zum Endspiel nach Barcelona gefahren. Nach der Niederlage der Bayern hat man uns damit aufgezogen, und weil wir das Haus sowieso streichen wollten, habe ich zu meinem Bruder gesagt: Jetzt machen wir hier ein Bayern-Emblem drauf und das Haus wird in den Bayern-München-Farben gestrichen", erinnert sich Andreas Dietz.
Diese Farbe haben sich die zwei Fußballverrückten extra mischen lassen, alle fünf Jahre wird das Haus neu gestrichen. "Das hat auch Vorteile. Wenn einer fragt, wie er zu uns kommt, sagen wir einfach: Zum Bayern-Haus", sagt der 53-jährige Klaus Dietz.
Dass die Reaktionen im Dorf auf das bunte Haus unterschiedlich ausfielen, störte die beiden Brüder nicht. "Manche haben gesagt: Ihr seid verrückt! Aber das war mir klar. Doch der Fußball ist für uns eben das Ein und Alles", sagt Andreas Dietz.
Auch bei der Arbeit fragen ihn manchmal Leute: Wer ist denn der Bekloppte, der sein Haus so angestrichen hat? "Dann sage ich ihnen: "Der Bekloppte steht vor euch".
Andreas und Klaus Dietz sind aber in Salm nicht die einzigen Fußballverrückten. Direkt unter dem Haus der Gebrüder Dietz mit ihrer Bayern-Fahne flattern auch noch zwei Borussia-Dortmund-Fahnen. "Wir sind aber keine Feinde, sondern beste Freunde. Die Meisterschaft der Dortmunder haben wir auch zusammen gefeiert", sagt Klaus Dietz. Bayern-München-Fans sind die beiden Salmer schon seit ihrer Kindheit.
"Das hat damit angefangen, dass es in den 70er Jahren zwischen Borussia Mönchengladbach und Bayern München diese Rivalität gab. Weil die meisten für Gladbach waren, sind wir eben Bayern-Fans geworden", erinnert sich Andreas Dietz.
"Mein Bruder ist aber noch mehr Fan als ich und regt sich mehr auf", sagt Klaus Dietz. Beide haben Jahreskarten und sind auch Mitglieder von Bayern München. "Wir fahren aber nicht zu jedem Spiel", erklärt Klaus Dietz. Auch die beiden Söhne von An-dreas Dietz, der zwölfjährige Pascal und der zehnjährige Michel, sind schon mit dem Bayern-Virus infiziert - auch wenn bei Michel noch eine leichte Neigung zum 1. FC Köln besteht.

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