Anneliese Jira und Mecki haben sich übers Internet kennen gelernt. Mischlingshund Mecki, "frech, aber niedlich", hat im Tierheim gelebt. Anneliese Jira, 81 Jahre alt, ist nun das Frauchen und lebt in Höchstberg. Für sie scheint es selbstverständlich, sich regelmäßig im Internet über Themen zu informieren, die sie interessieren - sei es über Hundezucht oder über ihr nächstes Reiseziel. Darüber hinaus fährt Jira gerne Auto. Der Wagen bietet ihr Unabhängigkeit. Mit Kindern und Enkeln und mit den Bekannten hält sie Kontakt durch Telefonate und E-Mails. "Als mein Sohn noch bei mir wohnte, hat er sich einen Computer angeschafft. Da habe ich ihm über die Schulter geschaut", berichtet die Seniorin von ihrem Einstieg in den Umgang mit PC und Internet. "Ich habe mir zeigen lassen, wie ich eine E-Mail bekomme und habe es dann selbst ausprobiert. Ein Bekannter überließ mir seinen alten PC. Der ging zwar sehr langsam, aber ich kam damit klar." Neueinsteigern rät Anneliese Jira, sich jemanden zu suchen, der einen anleitet und bei Problemen hilft. Sie rufe auch stets den Lebensgefährten einer Freundin zur Hilfe, wenn die Technik einmal streike, sagt die ehemalige Krankenschwester. Der Kontakt mit Menschen und Aufgeschlossenheit sind ihr sehr wichtig. "Ich bin schrecklich neugierig auf alles und immer wieder darauf bedacht, Menschen kennen zu lernen", charakterisiert sie sich selbst. Daher besuche sie mehrmals im Jahr Seminare der katholischen Landvolkhochschule Kyllburg. Außerdem nehme sie an einem Konversationskurs Französisch der Volkshochschule teil. Darüber hinaus singt die 81-Jährige im Kirchenchor, ist Mitglied im Boxer-Club, und trifft sich wöchentlich mit sechs Frauen zum Kartenspielen. Auf die Frage, ob sie auch PC-Spiele mag, antwortet sie lachend: "Ja, natürlich! Patience und Moorhuhn sind doch was Feines. Aber dann muss ich schon sehr große Langeweile haben, denn wenn Sie einmal damit anfangen, kommen Sie ja nicht mehr davon los." Würde Anneliese Jira ihre eigene Homepage einrichten, würde sie die Adresse www.aufgeschlossen-im-alter.de wählen. Denn nach ihrem Motto "Leben und leben lassen" ist Toleranz und Aktiv-Sein entscheidend. Man müsse sich - schon bevor man in Rente gehe - überlegen, was man machen will, "damit man dann nicht vor einem Loch steht". Bekräftigt durch Meckis lautstarkes Bellen sagt sie: "Bei mir ist immer was los, und ich gehöre noch lange nicht aufs Nebengleis."