Sie machen ihrem Namen alle Ehre

Gerolstein · Mit ihrer Strategie "viel informieren, lange halten und nur im Notfall verkaufen" fahren die "Aktienchecker" richtig. Die Spielgruppe des St.-Matthias-Gymnasiums Gerolstein liegt derzeit in der Kreiswertung des "Planspiels Börse" an erster Stelle.

 Erfolgreich beim Planspiel Börse: Stefanie Welter, Neslihan Yildizbas und Sabrina Welter, flankiert vom betreuenden Lehrer Daniel Völker (links) sowie Jugendbankberaterin Daniela Dahm und Marketingleiter Alois Manstein von der KSK Vulkaneifel. TV-Foto: Björn Pazen

Erfolgreich beim Planspiel Börse: Stefanie Welter, Neslihan Yildizbas und Sabrina Welter, flankiert vom betreuenden Lehrer Daniel Völker (links) sowie Jugendbankberaterin Daniela Dahm und Marketingleiter Alois Manstein von der KSK Vulkaneifel. TV-Foto: Björn Pazen

Gerolstein. Immer um 11 Uhr und um 17 Uhr steht für die Schwestern Stefanie und Sabrina Welter sowie Neslihan Yildizbas das gleiche Prozedere auf der Tagesordnung - und dabei machen sie ihrem Namen alle Ehre. Die "Aktienchecker" werfen den Computer an, wählen sich zweimal täglich auf den Planspiel-Börse-Seiten der Kreissparkasse Vulkaneifel im Internet ein und schauen, ob sie immer noch Tabellenführer in der Kreiswertung der europaweiten Börsensimulation sind.
"Wir waren eigentlich die ganze Zeit auf Platz eins, bis auf vergangenes Wochenende. Aber dann haben wir uns von einigen Aktien getrennt - und jetzt stehen wir wieder oben", berichtet Stefanie Welter. Die Zwölftklässlerin des St.-Matthias-Gymnasiums Gerolstein nimmt wie ihre beiden Spielgruppen-Mitstreiterinnen zum ersten Mal am Planspiel Börse teil - und gleich haben die drei Mädchen aus den Klassen zehn und zwölf die Konkurrenz im Kreis hinter sich gelassen.

Virtuelles Kapital: 50 000 Euro


Wobei die größte Konkurrenz quasi aus dem eigenen Hause kommt, denn bei der TV-Zwischenbilanz Mitte November waren gleich vier der sechs bestplatzierten Spielgruppen aus dem Bereich der KSK Vulkaneifel vom St.-Matthias-Gymnasium.
Insgesamt acht Spielgruppen der Schule nehmen an der Börsensimulation teil, deren Sinn es ist, im Wettbewerbszeitraum vom 1. Oktober bis 11. Dezember sein virtuelles Kapital von 50 000 Euro möglichst zu erhöhen. Die Strategie der "Aktienchecker" ist einfach: "Wir haben uns lange mit allen potenziellen Aktien befasst, dann anfangs neun verschiedene Wertpapiere gekauft und zwei wieder verkauft. Eigentlich lassen wir die vorhandenen Aktien derzeit im Depot, es sei denn, eine rutscht erheblich ab", erklärt Neslihan Yildizbas.
Alle Entscheidungen - kaufen und verkaufen - werden gemeinsam getroffen.
Auf diese Eigenständigkeit aller acht von ihm betreuten Spielgruppen ist Daniel Völker stolz. Der Sozialkunde- und Sportlehrer ist verantwortlich für das Planspiel Börse am St.-Matthias-Gymnasium. "Im vergangenen Jahr hatten wir in der elften Klasse das Thema Aktien, speziell aber die Auswirkungen der Finanzkrise, sehr intensiv im Unterricht behandelt.
In diesem Schuljahr befassen sich die Schüler ohne Anleitung der Lehrer mit dem Thema - und dies sehr erfolgreich, wie der aktuelle Stand beweist", sagt Völker.
Und die Schüler blicken durch die Teilnahme an "Planspiel Börse" auch über den Tellerrand hinaus: "Ich hatte mich vorher mit Finanzen und Aktien nicht so befasst, das hat sich jetzt komplett geändert", sagt Yildizbas.
Stefanie Welter geht sogar noch weiter: "Ich kann mir sehr gut vorstellen, nach dem Abitur etwas im Bereich Finanzen und Banken zu machen." Zunächst aber hoffen die "Aktienchecker", dass sie ihre Spitzenposition bis 11. Dezember halten können, denn die "Daxritter" der BBS Gerolstein liegen nur knapp hinter ihnen.
"Aus Gerolstein kommen traditionell viele erfolgreiche Gruppen", sagt Alois Manstein, Marketingleiter der KSK Vulkaneifel und früher selbst Schüler am St.-Matthias-Gymnasium. Gerne denkt er an den bislang größten Erfolg einer "seiner" Spielgruppen zurück, die seinerzeit als Landessieger zur Bundessiegerehrung nach Berlin fliegen durfte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort