Wenn der Kochtopf zum Heiratsvermittler wird

Großes ganztägiges Finale im Jubiläumsjahr der Lebenshilfe Daun: Anlässlich seiner Gründung vor 40 Jahren war die Kreisvereinigung unter der Schirmherrschaft von Landrat Heinz Onnertz Gastgeber des zehnten Musik-, Tanz- und Theaterfestes der Lebenshilfe Rheinland-Pfalz mit viel beachteten Beiträgen von Behinderteneinrichtungen landesweit.

 „Wie kriegen wir die Eule wach?“ fragte der Spielkreis der Integrativen Kindertagesstätte Hillesheim. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

„Wie kriegen wir die Eule wach?“ fragte der Spielkreis der Integrativen Kindertagesstätte Hillesheim. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Hillesheim. (bb) Wie kriegt man eine Eule wach? Mit Klatschen, Kitzeln und Stupsen. Was kann ein kleines Kochtöpfchen bewirken? Dass ein Prinz und ein schönes Mädchen sich finden und heiraten. Wie stellt man den Schlager "Ein Stern" auf der Bühne dar? Indem man sich an den Händen fasst und sich zur Sternform arrangiert. Was sind akrobatische Momente? Handstand, Brücke und Menschenturm. Zu sehen waren das Singspiel, das orientalische Märchen, die Inszenierung des Schlagers und die akrobatischen Übungen (und ein Dutzend weiterer Beiträge) auf der Bühne der Hillesheimer Stadthalle. Die Handlung mag einfach klingen; das Besondere sind die Akteure. Sie sind Kindergarten- oder Schulkind, junger Erwachsener oder älterer Mensch, kommen aus ganz Rheinland-Pfalz und agieren nun hier als Schauspieler, Sänger, Musiker, Tänzer oder Pantomimen. Was sie verbindet, ist ihre Zugehörigkeit zu einer Einrichtung der Lebenshilfe oder befreundeter Verbände. Und das machte ihre von Landesgeschäftsführer Matthias Mandos froh und unterhaltsam moderierten Auftritte so bemerkenswert. Davon waren auch die Festredner überzeugt, die - wie ein guter "Posong", ein fernöstlicher Märchenerzähler, der eine Geschichte in drei Minuten erzählt - kurz und knapp ihre Grüße und Wünsche auf den Punkt brachten. Barbara Jesse, stellvertretende Vorsitzende des Landesverbandes der Lebenshilfe, hob die Ideenvielfalt der Betreuer und die Talente und speziellen Ausdrucksweisen der Behinderten gleichermaßen hervor. Hillesheims Stadtbürgermeister Matthias Stein lobte die Lebenshilfe für ihren Einsatz zugunsten des gleichberechtigten Zusammenlebens von Menschen mit und ohne Behinderung. Bürgermeisterin Heike Bohn (Verbandsgemeinde Hillesheim) bezeichnete die Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe als "bestens und wunderbar" und die Veranstaltung als "ein tolles Fest". Landrat Heinz Onnertz, der die Schirmherrschaft aller Veranstaltungen im Jubiläumsjahr hatte, schwärmte von der Unbefangenheit, der Freude und der Hilfsbereitschaft der Akteure auf der Bühne. "Da macht das Zuschauen Spaß. Und wir können eine Menge von den Menschen lernen, die auf unsere Hilfe angewiesen sind," sagte er. Lebenshilfe-Kreisvorsitzender Klaus-Peter Metzger erinnerte an die bisherigen Veranstaltungen - die Tage der offenen Tür an den Integrativen Kindertagesstätten Hillesheim und Daun, den Fachvortrag in den Westeifel Werken Gerolstein und das Benefizkonzert des Musikvereins Daun (der TV berichtete) - und bezeichnete das Landesmusik-, Tanz- und Theaterfest als "krönenden Abschluss". HINTERGRUNDZu den Teilnehmern des zehnten Landesmusik-, Tanz- und Theaterfestes gehörten der Spielkreis der Integrativen Kindertagesstätte Hillesheim; "Maartänzer" des Bildungs- und Pflegeheims St.Martin Ulmen; Theatergruppe "Kli-Kla-Klawitter" und Klangkreis der Lebenshilfe Kreisvereinigung Ahrweiler; Tagesfördergruppe des Heilpädagogisch-Therapeutischen Zentrums Neuwied; Folkloretanzgruppe der Offenen Hilfen Wissen; "Traumtänzer" der Westerwald-Werkstätten Flammersfeld; Theatergruppe "Schau hin" und Tanzgruppe der Lebenshilfe Werkstätten Bad Kreuznach; "Chor der Asbacher Hütte" der Heilpädagogischen Einrichtungen der Kreuznacher Diakonie; Rhythmikgruppe der Diakonie Werkstätten Bad Kreuznach; "Labadu-Theater" und Klanggruppe der Lebenshilfe Kaiserslautern; Tanzgruppe der Lebenshilfe Worms; Tanzgruppe "Elwedritsche" des Evangelischen Diakoniewerks Zoar, Rockenhausen. (bb)

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